Jubiläum in Ebersberg:Immer neue Herausforderungen

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Seit 85 Jahren besteht die Agentur für Arbeit in Ebersberg. In der Corona-Krise sind die Mitarbeiter besonders gefordert

Am 3. Februar 2021 ist es exakt 85 Jahre her, dass Ebersberg eine eigene Anlaufstelle für Arbeitsuchende erhalten hat: Im Anwesen Lehrer-Schwab-Gasse 1 wurde 1936 die Arbeitsamtsnebenstelle der damaligen Marktgemeinde Ebersberg eröffnet. Was damals als kleine Zweigstelle des Hauptamtes in München mit zwei Mitarbeitern begann, die hauptsächlich mit der Auszahlung von Arbeitslosenunterstützung beschäftigt waren, hat jedoch kaum mehr etwas mit der heutigen Agentur für Arbeit gemein: Die Behörde habe sich zu einer modernen Dienstleisterin am regionalen Arbeitsmarkt gewandelt, wie sie in einer Pressemitteilung feststellt.

Die Ankündigung des 53-Jährigen hat im Jobcenter einen großen Polizeieinsatz ausgelöst. (Foto: Christian Endt)

"In 85 Jahren hat sich natürlich vieles grundlegend verändert", erklärt Inge Boockmann, seit 2006 Chefin der Ebersberger Arbeitsagentur. "Wir haben den Übergang von Karteikarten auf Schreibmaschinen und die Einführung von Computern inklusive elektronischer Akten genauso miterlebt, wie die Wandlung der Behörde vom Arbeitsamt zur Agentur für Arbeit." Heute kümmern sich rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Räumen an der Kolpingstraße um die verschiedensten Anliegen der Landkreisbürger, die vor einer beruflichen Veränderung stehen. Die Angebote reichen von der Berufs- und Studienberatung über Hilfen beim beruflichen Wiedereinstieg bis hin zur Unterstützung bei der Suche nach Arbeit oder auch nach passenden Mitarbeitern für die Unternehmen der Region.

Vor 85 Jahren begann alles mit einer kleinen Zweigstelle des Hauptamtes München. (Foto: Agentur für Arbeit)

Die ständige Weiterentwicklung der Services der Agentur für Arbeit ging immer im Gleichschritt mit dem Wandel des regionalen Arbeitsmarktes: Von einer im Jahre 1936 stark von der Wirtschaftskrise gebeutelten, knapp 30 000 Einwohner zählenden Region hat sich Ebersberg zum florierenden Landkreis entwickelt. "Wir arbeiten und leben in einer Zuzugsregion, die für die Bürger sowie für die Unternehmen gleichermaßen interessant ist", betont Inge Boockmann. So sank in den vergangenen Jahren die durchschnittliche Jahresarbeitslosenquote beständig und erreichte 2019 den bislang niedrigsten Stand von durchschnittlich 1,8 Prozent. Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt zeigte steigende Beschäftigungszahlen und eine zunehmende Dynamik mit vielfach guten Chancen für Personen auf Arbeitsuche. Alleine im Jahr 2020 konnten mehr als 7000 Personen, die bei der Ebersberger Arbeitsagentur gemeldet waren, ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Inge Boockmann. (Foto: Agentur für Arbeit)

Das "Corona-Jahr" 2020 brachte jedoch auch ganz neue Herausforderungen mit sich. So waren die Auswirkungen der Pandemie unmittelbar auf dem regionalen Arbeitsmarkt spürbar: Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Landkreis Ebersberg stieg im vergangenen Jahr auf 2,4 Prozent an. "Dennoch ist der Landkreis im Vergleich zu anderen Regionen bislang recht gut durch die Krise gekommen. Zu verdanken ist dies auch dem Einsatz von Kurzarbeit", erklärt Inge Boockmann: "Das Instrument zeigt seine Wirkung und federt Beschäftigungsverluste spürbar ab." Einen vorläufigen Höchststand erreichte die Zahl der Kurzarbeitenden im April 2020. In diesem Monat wurde in 920 Ebersberger Betrieben kurzgearbeitet. Insgesamt waren 10 225 Mitarbeiter betroffen.

Ziel von Inge Boockmann und dem Team der Ebersberger Arbeitsagentur ist es nach eigenen Angaben, den Folgen der Pandemie auch weiterhin bestmöglich zu begegnen: "Wir haben uns auf den verlängerten Lockdown eingestellt und ermöglichen Kundennähe mit Abstand. Die Arbeitsvermittler und Berater sind unverändert für Bürger und Unternehmen erreichbar. Die meisten Gespräche finden telefonisch oder künftig via Video-Beratung statt. Per E-Mail und dank des umfangreichen Online-Angebots ist die Agentur für Arbeit zudem auch außerhalb der Öffnungszeiten immer erreichbar." Denn: Die Arbeitsagenturen haben ihre digitalen Services stark ausgebaut. So können verschiedene Geldleistungen beantragt, Veränderungen mitgeteilt, nach Arbeitsstellen gesucht oder Termine vereinbart werden. Eine Übersicht der Möglichkeiten gibt es im Internet unter www.arbeitsagentur.de/kannsteklicken.

© SZ vom 03.02.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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