Das Grafinger Jugendorchester feiert sein Bühnen-Comeback nach Corona: Seit Jahren suchen die 80 Musiker einen Saal für ihre Proben und Auftritte. Nun werden sie am Stadtrand fündig: In der neuen Blechhalle des Bauhofs zeigen sie eine wie immer fulminante Show.
Geht das nicht billiger? Diese Frage stellt im Juli die SPD-Kreistagsfraktion. Konkret geht es um die geplante Berufsschule. Um das 100-Millionen-Projekt bald wieder von der Warteliste zu holen, schlagen die Genossen vor, die Schule abschnittsweise umzusetzen und zu prüfen, ob sich durch Erprobung neuer Baumethoden Kosten sparen und Zuschüsse generieren lassen.
Spätestens im Sommer wird klar: Die mobile Bühne wird nicht mehr durch die Ebersberger Lande fahren. Seit der fahrbare Theateranhänger nicht mehr dem Landkreis gehört, müssen potenzielle Mieter ziemlich tief in die Tasche greifen. Selbst die beliebte Folkrockband Schariwari aus Kirchseeon lehnt deshalb dankend ab.
Eine Watschn statt Geld gibt es für einen jungen Mann, der Mitte Juli zusammen mit einem Komplizen versucht, eine Tankstelle in Vaterstetten zu überfallen. Der Tankwart verweigert nicht nur die Herausgabe der Kasse, er schlägt einem der beiden auch ins Gesicht, woraufhin die zwei Männer die Flucht ergreifen. Wenig später werden der 21- und der 23- Jährige von der Polizei festgenommen.
Kommissar Zufall hilft der Polizei Ende Juli in Markt Schwaben. In einem Auto, das bei einer Fahrzeugkontrolle zu flüchten versucht, wird säckeweise Markenkleidung gefunden. Diese hat einen Wert von etwa 60 000 Euro und wurde tags zuvor in Österreich bei einem Einbruch erbeutet. Die Kleidung wird dem Eigentümer, die Einbrecher der österreichischen Polizei übergeben.
Anfang August gibt die Arbeiterwohlfahrt bekannt, zwei ihrer bislang sechs Ortsvereine aufzulösen: Poing und Zorneding. Begründet wird dies vor allem mit dem Mitgliederschwund. Am Angebot soll sich aber nichts ändern, laut Awo wird dieses vom Kreisverbande weitergeführt.
Mitte August wird es in Vaterstetten sportlich: Das Stadion der Großgemeinde wird zum Trainingsort für die European Championships, die im Münchner Olympiagelände ausgetragen werden.
Wer wird Millionär? Die Gemeinde Vaterstetten! Ende August gewinnt diese zwar nicht in der Gameshow aber vor Gericht. Und zwar gegen einen Anlagevermittler, der die später pleitegegangene Greensill-Bank empfohlen hatte. Durch den Bankrott hatte Vaterstetten 2021 rund 5,5 Millionen Euro verloren. Der Vermittler habe fahrlässig gehandelt und muss Schadensersatz leisten, urteilt nun das Landgericht.
Mitte September wird das Pendeln im Landkreis ein gutes Stück mühsamer - jedenfalls wenn man dazu auf der B304 unterwegs ist. Diese wird im Bereich zwischen Vaterstetten und Zorneding saniert, fast zwei Monate lang ist deswegen tagsüber Tempo 30 und nachts ganz gesperrt. Die Kosten für die Baumaßnahme betragen rund 3,7 Millionen Euro. Ebenfalls Umwege fahren muss, wer zwischen Glonn und Hohenthann unterwegs ist: Auch die Staatsstraße 2079 wird saniert, Kostenpunkt rund zwei Millionen Euro.
Um Ärger mit dem Verkehr geht es auch in Pliening, dort wird im September der Verein "Stadt und Land München Ost" gegründet. Elf Kommunen aus den drei Landkreisen Ebersberg, Erding und München wollen zusammen mit der Landeshauptstadt nach Lösungen suchen, wie sich die Verkehrssituation im Münchner Osten verbessern und der öffentliche Nahverkehr ausbauen lassen kann.
Auch in Zorneding will man weniger Verkehr, Mitte September übergibt eine Bürgerinitiative gut 600 Unterschriften an die Gemeinde. Das Ziel: Der Lastwagenverkehr soll die 2007 eröffnete Umgehung und nicht die Ortsdurchfahrten nutzen.
In Ebersberg beschäftigt man sich ebenfalls mit Verkehr. Ende September wird dort untersucht, wohin die Autos in der Stadt unterwegs sind. Ein erstes Ergebnis gibt es im November auf der Bürgerversammlung: Demnach haben die meisten Autos in Ebersberg die Kreisstadt entweder als Start oder Ziel - oder beides.
Einen runden Geburtstag gibt es im Sommer in Vaterstetten zu feiern: Die Gemeindebücherei wird 50. Dazu gibt es zahlreiche Veranstaltungen, Höhepunkt ist eine Jubiläumsveranstaltung im September mit Schauspieler Thomas Maria Peters.
Nicht Ver- sondern Umsetzung gefährdet, heißt es Ende September für das fünfte Gymnasium des Landkreises. Einer neuen Kalkulation zufolge würde das in Poing geplante Projekt etwa 110 Millionen Euro kosten. Parallel mehren sich die Stimmen, die fordern dem Bau der Berufsschule den Vorzug zu geben. Im Oktober beschließt der zuständige Kreistagsausschuss, Gymnasium und Berufsschule auch 2023 auf der Warteliste zu lassen.