Investition in Ebersberg:Schöner scheinen

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Die alte Flutlichtanlage am Waldsportpark soll so schnell wie möglich ausgetauscht werden. (Foto: Christian Endt)

Der Ebersberger Waldsportpark bekommt eine LED-Beleuchtung. Das hat nicht nur ökologische Gründe

Von Thorsten Rienth, Ebersberg

Nach einem einstimmigen Beschluss im jüngsten Technischen Ausschuss lässt die Kreisstadt ihren Waldsportpark auf moderne LED-Beleuchtung umrüsten. Der Nachhaltigkeitsgedanke angesichts des dann um etwa 36 500 Kilowattstunden (kWh) niedrigeren Stromverbrauchs ist allerdings nur der eine Teil der Motivation.

Der andere ergibt sich, wie CSU-Stadtrat und TSV-Vorsitzender Martin Schedo in der Sitzung erklärte, aus den Helligkeitsanforderungen, die mittlerweile an den Spielbetrieb gestellt würden. "Bei zu wenig Licht zum Beispiel aus der Flutlichtanlage kann der Schiedsrichter ein Fußballspiel in den Abendstunden kurzerhand absagen - da müssen wir wirklich aufpassen."

Ist die Bedrohung aktuell noch eher abstrakt, könnte sie bald sehr konkret werden: Zum einen verwies auch die Stadtverwaltung auf die Aussage des Elektrikers. Demnach können einzelne ausgefallene Strahler mittlerweile nicht mehr adäquat ersetzt werden. Zum anderen dürfte die Anzahl der Abendnutzungen Schedo zufolge kurz- und mittelfristig zunehmen. "Wenn wir wegen Corona den Spielbetrieb entzerren müssen, dann verschiebt sich zwangsläufig mehr Betrieb in Richtung der Abendstunden."

Im Technischen Ausschuss drehte es sich deshalb nurmehr um die Frage, in welchen Flächen am Waldsportpark auf die neue Beleuchtung umgestellt werden sollten. Alle? Oder zunächst nur ein Teil von ihnen? Die Präferenz im Rathaus - und bei der Abstimmung auch die der Stadträtinnen und Stadträte im Ausschuss - war eindeutig: "Die einmalige Umsetzung auf allen Flächen bringt Kostenvorteile bei der Montage, bei der Planung sowie eine effizientere Fördermittelverwaltung", hieß es in der Beschlussvorlage. "Außerdem erzeugt eine Gesamtumsetzung früher höhere Energie-, Kosten- und Emissionseinsparungen."

Eben dieses Zahlenwerk schlüsselte Klimaschutzmanager Christian Siebel folgendermaßen auf: Während die alte Anlage im Jahr 46 800 kWh Strom verbraucht, sollen es bei der neuen nur noch knapp 10 300 kWh sein. Die Differenz von rund 36 500 kWh bedeute eine jährliche Stromkosteneinsparung von etwas über 8000 Euro. Bei einer Lebensdauer der Leuchten von 75 000 Stunden sowie abzüglich der Förderung würden sich die Ausgaben in Höhe von 174 000 Euro statistisch nach 22 Jahren amortisieren. Die CO₂-Einsparung belaufe sich für den Zeitraum auf 440 Tonnen.

Womöglich profitiert die Kreisstadt darüber hinaus mit gut 5000 Euro von den noch bis zum Jahresende gesenkten Mehrwertsteuersätzen aus dem aktuellen Corona-Konjunkturprogramm. Allerdings muss die Umrüstung dazu bis zum 31. Dezember vollständig abgeschlossen sein. "Das wird wegen der Ausschreibungen und Förderanträge wahrscheinlich eine sehr enge Angelegenheit", sagte der Klimaschutzmanager dazu. "Aber wir versuchen das natürlich."

© SZ vom 11.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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