In Ebersberg:Keine infizierten Erntehelfer im Landkreis

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Alle 180 Tests fielen negativ aus. Für Urlaubsrückkehrer soll es demnächst einen besonderen Service geben

Nach dem Corona-Ausbruch in zwei Gemüsebaubetrieben in Mamming im Landkreis Dingolfing-Landau gibt es für den Landkreis Ebersberg in diesem Bereich Entwarnung: In drei Betrieben, die Erntehelfer beschäftigen, wurden 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorsichtshalber ebenfalls getestet - alle Ergebnisse fielen negativ aus. Man habe schnell reagiert, so Brigitte Keller, Corona-Krisenmanagerin im Landratsamt, und sogar bereits alle Tests absolviert, noch bevor ein amtliches Schreiben vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit dazu aufgefordert habe.

Auch insgesamt ist die Lage im Landkreis weiter entspannt: Nur zwei Infizierte waren am Dienstag gemeldet, 27 Menschen sind derzeit als Kontaktpersonen in Quarantäne. In der Kreisklinik befindet sich derzeit kein an Covid-19 erkrankter Patient, nur ein Verdachtsfall wird derzeit nach Angaben des Landratsamts dort behandelt. Weder die sommerlichen Treffen an den Seen oder bei Grillfesten noch die ersten Urlaubsrückkehrer haben also im Landkreis bisher Auswirkungen gezeigt. Ebenso ist die Bilanz von einer der ersten größeren Veranstaltungen im Landkreis - dem "Sommer dahoam" in Vaterstetten - positiv, wie auch Landrat Robert Niedergesäß bei einem Pressegespräch am Dienstag unterstrich. Die Lage sei derzeit stabil und ruhig. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist zurückgegangen auf 1,41. Der Wert zeigt, wie viele Menschen sich bezogen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen neu mit dem Corona-Virus infiziert haben.

Dennoch will der Kreis ein weiteres Präventionsangebot starten: Auf der Homepage können Urlaubsrückkehrer ein Formular ausfüllen und dem Gesundheitsamt zukommen lassen. Dieses rät dann nach einer Einzelfallprüfung zu einem Corona-Abstrich - oder eben auch nicht. Ziel sei es, Landkreisbürger, die aus dem Ausland einreisen, dabei zu unterstützen, die richtigen Schritte zu unternehmen, um das Risiko einer Infektion einzuschätzen und die Weiterverbreitung des Virus zu verhindern.

Um die Herausforderungen der Corona-Pandemie auch in Zukunft gut bewältigen zu können, wird das Personal im Gesundheitsamt durch den Staat deutlich aufgestockt. Zwölf neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden erwartet, davon zwei Ärzte, vier Fachkräfte für Sozialmedizin, drei Hygienekontrolleure, zwei Verwaltungsfachkräfte und eine Assistenzkraft. Außerdem kümmern sich zwei feste Contact-Tracing-Teams und ein Spezialteam darum, sofort und schnell die Kontaktpersonen von Infizierten aufzuspüren. Sollten die Infektionszahlen wieder ansteigen, könnten aber auch bis zu sieben Contact-Tracing-Teams mit je fünf Personen eingesetzt werden, erläutert Brigitte Keller.

Anders als andere Landkreise plane Ebersberg auch nicht, das Diagnostikzentrum im früheren Kreissparkassengebäude aufzulösen, unterstreicht sie. Es ermögliche dem Landkreis Flexibilität und zügige Diagnosen, die meisten Testergebnisse seien innerhalb von 24 Stunden da, so Keller. Derzeit ist die Zahl der dort vorgenommenen Tests zwar eher niedrig, sollte sich die Lage wieder verschärfen, könnte man aber von einem Tag auf den anderen wieder auf bis zu 250 Tests täglich hochfahren. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind im Landkreis insgesamt 536 Infektionen aufgetreten. 529 Erkrankte sind wieder gesund, fünf sind gestorben.

© SZ vom 05.08.2020 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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