Heimatkundekreis lädt ein:Gräberfeld in Zorneding

Zu einer Reise zurück in die früheste Vergangenheit lädt der Heimatkundekreis Zorneding am Donnerstag, 21. November, um 19.30 Uhr in den Gemeindesaal der evangelischen Christophoruskirche ein. "Reiseleiterin" ist die junge Archäologin Nicole Erlacher. In einem spannenden Lichtbildervortrag erzählt sie von Menschen, die vor 1500 Jahren in und um Zorneding und Pöring gelebt haben.

Ausgangspunkt ist ein uralter Friedhof: ein im Frühjahr 2006 im Neubaugebiet "Am Fenneck" entdecktes Gräberfeld. 250 bis 300 Reihengräber werden hier vermutet, 29 wurden archäologisch erfasst. Mit ihrer Untersuchung begann man im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege 2013 im Auftrag der Gemeinde im Hinblick auf die 1200-Jahr-Feier Zornedings. Erlacher gehörte zum Archäologenteam und veröffentlichte inzwischen eine ausführliche wissenschaftliche Arbeit über Zornedings frühmittelalterliches Gräberfeld, das spätestens ab dem Jahr 500 nahezu zwei Jahrhunderte als Bestattungsort diente.

Woher sind diese frühen Zornedinger gekommen, wo genau und warum haben sie ausgerechnet hier gesiedelt, wo doch das natürliche Lebenselixier für Mensch und Vieh, das Frischwasser, fehlt? Das sind Fragen, mit denen sich die Referentin befasst. Und wie haben diese Menschen gelebt, wie ausgesehen? Wie alt sind sie geworden, an welchen Krankheiten haben sie gelitten, welche Verletzungen erfahren? Gab es Kontakte mit Menschen in anderen Regionen? Wie stand es um ihren Jenseits-Glauben? Aufschlüsse darüber geben Skelette und zahlreiche Grabbeigaben, der oft erstaunlich feine Schmuck der Frauen, die Gürtel und Waffen der Männer. Einen offensichtlich hochgestellten jungen Mann und eine ebensolche junge Dame wird die Referentin eingehender vorstellen. Zu diesem interessanten Vortrag sind Mitglieder und Gäste willkommen. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 19.11.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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