Grund- und Mittelschule Ebersberg:Auf dem Weg in die Zukunft

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Schulleiter Alexander Bär (links) und Bürgermeister Ulrich Proske freuen sich über den digitalen Fortschritt an der Ebersberger Schule. (Foto: Christian Endt)

Grund- und Mittelschule Ebersberg rüstet digital auf

Von Tobias Schweitzer, Ebersberg

Sichtlich stolz zeigten sich Schulleiter Alexander Bär und Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos) im Rahmen einer Präsentation über die erreichten digitalen Fortschritte an der Grund- und Mittelschule Ebersberg. Zwei neu eingerichtete Computerräume mit je 26 Arbeitsplätzen, sowie eine Arbeitsstation mit PC, DVD-Player und Dokumentenkamera für die Lehrerinnen und Lehrer und Flachbildschirme in jedem Fachraum bieten dem Schulzentrum in der Baldestraße neue pädagogische Möglichkeiten. Schon immer sei man, was die digitale Ausstattung im Grundschulbereich angehe, Vorreiter gewesen, sagte Schulleiter Bär. Bereits 2002 verfügte die Einrichtung dank großzügiger Spenden über das elfgrößte Schulnetzwerk im Freistaat. Die Finanzierung der nun präsentierten digitalen Modernisierungsstrategie erfolgte durch die Stadt. Anders als mit Rückgriff auf diverse Zuschüsse und Förderpakete der Landesregierung oder den jüngst ins Leben gerufenen Digitalpakt des Bundes und der Bundesländer war dies jedoch kaum möglich.

Um zum technischen Herzstück des neuen digitalen Schulkonzepts zu gelangen, muss man einige Treppenstufen in den Keller der Grund- und Mittelschule hinabsteigen. Hier befindet sich der Serverraum, von dem aus die digitale Arbeit der Schule gesteuert wird. Für die digitale Ausrüstung von 700 Schülerinnen und Schülern und 60 Lehrerinnen und Lehrern bedarf es einer verlässlichen Serverleistung. 100 Kilometer Netzwerkkabel, zwei Hardware Server für Schule und Verwaltung, mehrere virtuelle Server, sowie eine eigene externe Stromversorgung für Notfälle bilden den Kern der neuen Severlandschaft. Den einzig übrig gebliebenen Problempunkt bildet das Thema Internet. Der derzeitige Internetanschluss stammt noch aus den 2000er Jahren und beim Glasfaserausbau bleibt man von der Telekom abhängig. Die wiederum hat sich einen Zeitraum von vier Jahren bis zur Fertigstellung gesetzt, ein Thema, an dem sich der viel beschworene Fachkräftemangel ganz konkret bemerkbar mache, so Bürgermeister Ulrich Proske.

Doch es braucht nicht nur die geeignete technische Ausstattung, die Beteiligten müssen genauso mitspielen. Durch die Corona-Pandemie habe ebenfalls ein Großteil der sonst eher zurückhaltenden und digitalisierungsskeptischen Lehrkräfte einen großen Schritt gemacht, sagte Rektor Bär. Auch die Schüler seien in ganz neue digitale Lernformen eingeführt worden: Videokonferenzen, Dateien hochladen, E-Mails verschicken - alles kein Problem mehr. Auch die Unterstützung sozial benachteiligter Schüler mit Leih-Laptops durch die Stadt Ebersberg wird lobend hervorgehoben. Den jetzigen Stand der Dinge beschreibt er als "gutes Fundament", auf das es aufzubauen gilt: Multimedia-Boards in jedem Fachraum, Schülerendgeräte für die Schule und zuhause, sowie ein flächendeckendes Wlan stehen als nächstes auf der Liste. Wer glaubt, die grüne Tafel mit Schwamm und Kreide sei dann Geschichte, hat sich getäuscht. Ergänzen ja, ersetzen nein, "ein Weg der Mitte" - so lautet die Devise an der Grund- und Mittelschule.

© SZ vom 01.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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