Grafing:Vortrag über Euthanasie an Kindern

Für gewöhnlich stehen eher weniger dramatische Themen auf der Tagesordnung, doch beim nächsten Treffen aller historisch interessierten Grafinger geht es um die Ermordung eines Kindes: Ein siebenjähriger Junge wurde Anfang 1945 in der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar getötet. Der Leiter des Archivs der Stadt, Bernhard Schäfer, stellt verschiedene Dokumente vor, in denen sich dieses Verbrechen, das auf der Basis der NS-Rassenideologie geschah, spiegelt. Geistig und/oder körperlich behinderte Kinder und Jugendliche bis zu 16 Jahren sowie solche mit auffälligem Verhalten wurden systematisch umgebracht. Der Kinder-Euthanasie fielen in mehr als 30 sogenannten Kinderfachabteilungen mindestens 5000 Menschen zum Opfer. Der Grafinger Fall sei im Archiv lediglich mit einem dürren Eintrag in einer Meldekarte dokumentiert, schreibt Schäfer. Die Zusammenkunft, zu der Schäfer einlädt, findet statt am Donnerstag, 31. März, im Saal der Gaststätte "Kastenwirt" und beginnt um 19.30 Uhr.

© SZ vom 21.03.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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