Grafing:Tanzende Krebse, singende Quallen

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Im "Meer der Stimmen" schwimmen auch diese kleinen Grafinger Chorsänger und -sängerinnen - hier bei einer Probe mit Karin Behrens in der Musikschule. (Foto: Christian Endt)

Das große Konzert der Musikschule in der Grafinger Stadthalle steht unter dem Motto "Im Meer der Stimmen". Zu hören sind Chöre, Singklassen und mehrere Ensembles

Von Rita Baedeker, Grafing

Das Meer inspiriert Maler und lässt Dichter schwärmen. Auch Komponisten jeder Couleur widmen sich dem weiten wilden Ozean. Das Meer ist Sinnbild für Unendlichkeit, Vergänglichkeit und Naturgewalt. Claude Debussy schuf mit "La mer" ein eindrucksvolles Klangbild, Edward Elgar wundervolle "Sea Pictures". Auch die Volksmusik kommt nicht ohne Wind und Wellen aus, erzählt von lustiger Seefahrt und wehmütigem Abschied. "Winde weh'n, Schiffe geh'n, weit in fremde Land, und des Matrosen allerliebster Schatz bleibt weinend steh'n am Strand, und des Matrosen allerliebster Schatz bleibt weinend steh'n am Strand", heißt es zum Beispiel in einem alten schwedischen Volkslied, das die Singklassen und Chorkinder der Kommunalen Musikschule beim Konzert "Im Meer der Stimmen" am Samstag und Sonntag, 12. und 13. März, in der Stadthalle Grafing aufführen werden.

Die Chorfachgruppe der Musikschule hat das Thema "Meer" aus mehreren Gründen gewählt. "Wir haben ein Motto gesucht, einen roten Faden", sagt Sebastian Maier, der die Leitung der Chöre und Singklassen inne hat. "Das Meer bietet viele Aspekte, unter und über Wasser", sagt Maier. "Es gibt viel Literatur und auch darstellerisch ist etwas geboten." So werden zum Beispiel die Kinder der Musikalischen Früherziehung einen "Tanz der Krebse" aufführen, und die Chorkinder Markt Schwaben haben mit durchsichtigen Regenschirmen und zur Musik "Ein Tag in Venedig" von Gabriel Koeppen einen "Tanz der Quallen" einstudiert. "Das Meer dient als Brücke, um die Fantasie der Kinder anzuregen. Es vermittelt Bilder, mit deren Hilfe diese ihre Aufmerksamkeit besser fokussieren können", erklärt Maier. Ob Krabbe oder Regenbogenfisch: Das Meer ist voller geheimnisvoller Wesen.

Neben Mundharmonika-, Akkordeon- und Schlagzeug-Ensemble präsentieren sich der Cello-Club und die Sängerin Johanna Hopf aus der Klasse von Karin Behrens, die das Lied "Ein Mensch zu sein" aus dem Disney-Film "Arielle, die Meerjungfrau" nach dem Märchen von Hans Christian Andersen singen wird. "Das Konzert soll einen Einblick geben in das musikalische Arbeiten, Proben und Konzertieren an der Musikschule", sagt Sebastian Maier.

Die Moderation übernimmt Martin Danes, Leiter der Chorkinder, der auch am Klavier sitzen wird. Die Chorkinder, das sind vierzig junge Sänger im Grundschulalter aus dem ganzen Landkreis. Sie singen unter der Leitung von Karin Behrens, Karolin Alliger und Sebastian Maier. Unterstützt werden sie von etwa hundert Kindern aus den ersten Klassen der Grundschule Grafing, die aufführen, was sie in der einmal wöchentlich stattfindenden Singstunde im Unterricht gelernt haben. Unter Leitung von Monika Schelle begibt sich das Akkordeon-Ensemble auf große Fahrt und tanzt den Wellen-Walzer. 16 jugendliche Trommler schlagen auf Snares und Standtoms ein von Yuko Saito und Maurizio Saccomanno komponiertes Stück. Im Cello-Club streichen zehn fortgeschrittene Schüler unter Leitung von Karolin Alliger und Birgit Saßmannshaus eine bearbeitete Ouvertüre von Giuseppe Verdi sowie einen Satz aus der Cello-Sonate von Dmitri Schostakowitsch und das James-Bond-Thema. Bekanntlich hatte der berühmte Geheimagent Ihrer Majestät ja auch auf und unter Wasser eine Menge zu erledigen. "Die Musik, die gespielt wird, handelt zwar nicht immer vom Meer, erinnert aber klanglich daran", sagt Maier.

Am Ende sollen sich alle, Sänger und Zuhörer, so wohl fühlen wie der "kleine Fisch im Wasser", von dem die Chorkinder und Singklassen erzählen.

Das Konzert "Im Meer der Stimmen" findet statt am Samstag und Sonntag, 12. und 13. März, jeweils von 15 bis 16 Uhr, in der Stadthalle Grafing. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten. Restkarten werden von 14.30 Uhr an ausgegeben.

© SZ vom 10.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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