Grafing:Stadt übernimmt Mittagsbetreuung

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Der frühere Träger hat nach vielen Jahren aufgehört

Nachdem der langjährige Betreiberverein die Organisation der Mittagsbetreuung in der Grundschule Grafing abgegeben hatte, drohte im schlimmsten Fall das Ende der Einrichtung. In der jüngsten Stadtratssitzung hat das Gremium nun beschlossen: Zum Jahresbeginn 2021 übernimmt die Stadt Grafing die Trägerschaft. Die Schließung der Einrichtung, in der laut Stadtverwaltung derzeit 135 Kinder angemeldet sind, ist damit abgewendet.

An der grundsätzlichen Zielsetzung der Einrichtung ändert sich durch den neuen Träger aber nichts: Allen voran sollen alleinerziehende und berufstätige Eltern ihre Kinder ab Unterrichtsende bis entweder 14 Uhr oder 15.30 Uhr anmelden können - und dies für zwei bis fünf Tage in der Woche. Eine Mittagsverpflegung kann in Anspruch genommen werden. Eine Hausaufgabenbetreuung findet ebenfalls statt.

Die Kosten für all das will die Stadt durch staatliche Förderung sowie die Gebühren der Eltern decken. Grundlage der Berechnung der Betreuungsgebühren sind die Jahreslöhne und Lohnnebenkosten von Betreuern und Verwaltungspersonal zuzüglich weiterer Kosten beispielsweise für Anschaffungen, Fortbildungen und etwaige Ausflüge.

Im Detail sieht das Kalkül so aus: Die jährlichen Ausgaben in Höhe von gut 160 000 Euro entsprechen abzüglich der Förderung von 46 000 Euro pro Kind und Jahr rund 900 Euro, rechnete Marietta Ernst, Teamleiterin in der Stadtverwaltung unter anderem für die Kinderbetreuung, vor. Gesetzt, dass die Grafinger Eltern im kommenden Jahr etwa 150 Kinder anmelden, würden auf jedes Kind monatliche Betreuungskosten in Höhe von 82 Euro entfallen.

Dieser Durchschnitt auf drei Betreuungstage zugrunde gelegt ergeben sich bei Zwei-Tages-Woche 61 Euro, bei einer Vier-Tages-Woche 102 Euro und bei der kompletten Schulwoche 123 Euro an Betreuungsgebühren. Sie fallen unabhängig davon an, ob jemand sein Kind bis 14 Uhr oder bis 15.30 Uhr anmeldet.

Auf Antrag der Linken-Stadträtin Lena Huppertz respektive der Grünen-Fraktion beschloss der Stadtrat zwei Rabatte zu jeweils zehn Euro pro Monat: zum einen für Geschwisterkinder, zum anderen für Alleinerziehende.

© SZ vom 09.12.2020 / thri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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