Grafing:Spende aus der Vergangenheit

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Freude über die Spende (von links): Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr, Spender Michael Skasa, Franz Frey und Bernhard Schäfer. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Michael Skasa stiftet den Reinerlös aus dem Verkauf der Grafinger Geschichten dem Stadtmuseum

Zur Übergabe des Reinerlöses aus dem Verkauf der ersten Auflage der Grafinger Geschichten "mit dem Titel "Nix G'habt und doch viel erlebt" als Spende in Höhe von 5000 Euro trafen sich vor dem Museum Grafing der Spender, Autor und Herausgeber des Buches, Michael Skasa, erste Bürgermeisterin Angelika Obermayr, der Leiter des Museums, Bernhard Schäfer, und der Vorsitzende des Fördervereins des Museums, Franz Frey. Das Geld wird für die geplante Renovierung des Museums-Nebenbaus gespart.

In den Texten des Buchs, das im September vergangenen Jahres erschienen ist, erzählen Grafinger Bürger von den Jahren zwischen Kriegsende und Wirtschaftswunder. Alteingesessene schildern darin ihre Erlebnisse zwischen Überlebenskampf und Freiheit, von Abenteuern, einer wilden Kindheit, von sanften Ferkeln, wilden Böcken, mutigen Pfarrern, dem Kirchenschatz im Glockenturm, von Altmetall und Pulverrauch, vom großen Zugunglück im Juli 1945, von Not und Hunger. "Mittlerweile ist die erste Auflage von 1300 Exemplaren ausverkauft", berichtete Franz Frey nicht ohne Stolz beim ersten Treffen für die Fortsetzung des Projektes. "Es gibt aber schon eine zweite Auflage, diesmal sogar mit festem Einband", erklärte Frey.

Wer die Buchpräsentation in der Stadthalle verpasst hat, erhält nun eine zweite Chance: Initiator Skasa hat über den Münchner Seerosenkreis eine Wiederholung organisiert, und zwar an diesem Freitag, 24. April, um 19.30 Uhr im Künstlerhaus am Lenbachplatz in München. Die Grafinger Geschichten werden diesmal vorgetragen von Meistern der Sprache und der szenischen Gestaltung, von Gerhard Polt, Gisela Schneeberger, Maria Peschek und Michael Skasa, es musiziert die zweite Generation der Well-Familie, die Nou-Well-Cousinen. Wenige Restkarten gibt es in Grafing in der Buchhandlung Braeuer.

Der zweite Band soll sich den 50er bis 70er Jahren in Grafing und Umgebung widmen. Die Initiatoren sind zuversichtlich: "Sie alle sind ein tolles Startkapital, es wird auf jeden Fall weitergehen", sagte Frey bei der ersten Versammlung. Die Frage ist nur: "Welche Themen, welche wichtigen Einschnitte gibt es in diesen Jahrzehnten?" Welche Ereignisse haben Grafing geprägt, wie hat sich das Städtchen verändert, wie hat sich das "Wirtschaftswunder" bemerkbar gemacht?

Alle Grafinger, die sich angesprochen fühlen und sich erinnern, sind auch dieses Mal zum Mitmachen eingeladen. Abgesehen vom zeitlichen und örtlichen Rahmen gibt es keine thematischen Vorgaben. Anekdoten, Familiengeschichten, Erlebtes, Erlittenes - das Spektrum ist riesengroß. Nächstes Treffen der Erzähler von "Grafinger G'schichten" im Museum in Grafing ist am Donnerstag, 23. April, um 19 Uhr.

© SZ vom 22.04.2015 / bae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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