Grafing:Sauberes Geschäft

Lesezeit: 1 min

Weil Tütenspender teuer sind, erhöht Grafing die Hundesteuer

Einen Hund zu halten, ist in Grafing künftig teurer, denn der Stadtrat hat die dafür fällige Steuer angehoben: Sie beträgt nun 60 statt wie bisher 40 Euro jährlich. Für Kampfhunde steigt sie von 320 auf 400 Euro pro Jahr. Allerdings sind davon nur wenige Grafinger betroffen: Laut Verwaltung sind weniger als zehn solcher Hunde in der Stadt gemeldet. Positiv ist für alle Hundehalter an der Neuerung, dass die Steuer künftig monatlich abgerechnet wird. Wer sich also erst im September ein Tier anschafft, muss nicht für das ganze Jahr zahlen, sondern nur ein Drittel. Zuletzt geändert hatten sich die Sätze im Jahr 2002. Begründet wurde die Steuererhöhung im Stadtrat mit dem Aufwand, den die Hunde verursachen: Derzeit gibt es in Grafing 23 Hundestationen, an denen Herrchen und Frauchen kostenlos Tüten zur Beseitigung der Geschäfte ihrer Vierbeiner ziehen können. Diese Dogstations werden von der Stadt angeschafft und unterhalten. Im vergangenen Jahr zum Beispiel habe man dafür 4000 Euro investiert, hieß es aus der Verwaltung.

Nun soll das Aufkommen aus der Steuer um etwa 3000 Euro steigen, nämlich von 22 000 auf 25 000 Euro. Christiane Goldschmitt-Behmer (Grüne) schlug vor, eine Staffelung in die Steuer einzubauen: "40 Euro für den ersten Hund, 50 für den zweiten, 60 für den dritten und so weiter." Schließlich sei jedes zusätzliche Tier in gewisser Weise Luxus. "Aber der zweite macht doch nicht mehr Dreck als der erste", erwiderte Susanne Linhardt (CSU), "deswegen wäre das irgendwie unlogisch". Obwohl manche Stadträte die Staffelung befürworteten, wurde sie mehrheitlich abgelehnt. Die Steuererhöhung hat das Gremium einstimmig beschlossen.

© SZ vom 10.03.2016 / abl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: