Grafing:Rassismus im Alltag

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Die Grenzen zwischen einer rechtsextremen Einstellung und gesellschaftsfähigem Rassismus verschwimmen scheinbar immer mehr. Das hat die Volkshochschule Grafing zum Anlass genommen, in Kooperation mit dem Bündnis "Bunt statt braun" im Landkreis einen Vortrag zu diesem Thema anzubieten. Am Donnerstag, 13. Oktober, referiert um 19.30 Uhr eine Mitarbeiterin der Regionalen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus für Oberbayern und Schwaben. "Hetze gegen Menschen, die bei uns Asyl suchen, ist längst nicht mehr nur von Neonazis zu hören. Vielmehr verschwimmen die Grenzen zwischen extrem rechten Einstellungen von einem vermeintlichen Rand und Rassismus, der aus der Mitte unserer Gesellschaft kommt", heißt es in der Ankündigung der VHS. Ressentiments gegenüber Geflüchteten seien im Zug genauso wie an der Supermarktkasse und im Freundeskreis zu hören. Im Vortrag soll neonazistische Agitation gegen Asylsuchende daher ebenso beleuchtet werden wie rassistische Aktionen und Äußerungen aus Bürgerschaft, Politik und Medien. So reichten Vorurteile gegenüber Asylsuchenden von angeblich sinkenden Immobilienpreisen über "teure Mobiltelefone" bis hin zu steigender Kriminalität in der Umgebung von Flüchtlingsheimen. "Tatsächlich ist in der Kriminalitätsstatistik 2015 ein deutlicher Anstieg zu vermerken: Von Taten, die sich gegen Flüchtlinge und ihre Unterkünfte richten." Zahlen zu, Fakten über und Hintergründe zu weltweiten Fluchtbewegungen sollen Gegenargumente liefern, wenn man mit rassistischen Ressentiments konfrontiert wird. Der Vortrag in den VHS-Räumen in der Griesstraße richtet sich an Interessierte und Helferkreise.

Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu der Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

© SZ vom 12.10.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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