Grafing:Mehr Sicherheit für Radler

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Zwischen Nettelkofen und Seeschneider Kreuzung wird ein Weg abseits der Straße gebaut

Von Barbara Mooser, Grafing

Bröckelig, uneben und rissig: So sieht derzeit noch die Kreisstraße EBE 8 zwischen der Seeschneider Kreuzung und Nettelkofen aus. Der Landkreis verfolgt nun jedoch konkrete Pläne, die Straße sicherer, breiter und auch etwas weniger kurvig zu machen. Vor allem aber gibt es eine gute Nachricht für Radler und Fußgänger: Für sie soll ein Weg abseits der Fahrbahn gebaut werden.

Bevor es an die Feinplanung gehen kann, stehen noch Grundstücksverhandlungen an. Der Straßenneubau schlägt voraussichtlich mit 1,35 Millionen Euro zu Buche, dazu kommen noch die Kosten für den Grunderwerb. Die Baukosten für den Geh- und Radweg werden auf knapp 600 000 Euro geschätzt. Der zuständige Umweltausschuss des Kreistags hat am Dienstag grundsätzlich die Planung des Staatlichen Straßenbauamts Rosenheim gebilligt.

Um die Landwirte nicht zu verärgern, erhält eine Kurve einen sanfteren Schwung als geplant

Im Großen und Ganzen wird sich der Verlauf der Straße nicht so stark ändern wie ursprünglich vorgesehen. Denn würde man die starke Kurve kurz nach dem Nettelkofener Ortsschild deutlich entschärfen, müsste man auf beiden Seiten der bestehenden Trasse in landwirtschaftliche Grundstücke eingreifen - eine Perspektive, von der die betroffenen Landwirte wenig begeistert sind. Also soll nun die Kurve lediglich einen etwas sanfteren Schwung erhalten, eine Lösung, die das Straßenbauamt "gerade noch vertreten kann", wie Bernhard Bauer, Projektleiter für Straßenbau an der Behörde, erläuterte.

Auch für den Geh- und Radweg gab es mehrere Alternativen, eine hätte sich nicht am Straßenverlauf orientiert, sondern über bestehende Feldwege Richtung Grafing-Bahnhof geführt, hätte also auch Nettelkofen selbst nicht angebunden. Diese Variante wäre zwar günstiger, jedoch länger und - da waren sich die Kreisräte und Landrat Robert Niedergesäß in der Sitzung einig - deutlich weniger attraktiv für die künftigen Nutzer. Es handle sich um eine stark frequentierte Strecke, gerade in der dunkleren Jahreszeit würden die Radler wohl eine Trasse entlang der Straße bevorzugen, sagte der Landrat.

Dies bestätigte Ilke Ackstaller (Grüne). Viele Menschen radelten hier zur Arbeit, für sie sei ein kurzer, straßenbegleitender Weg sinnvoller. Alexander Müller (FDP) sagte, wenn man sich hier für eine andere Variante entscheide, würde man an der falschen Stelle sparen. Geführt werden soll der in beide Richtungen benutzbare Geh- und Radweg von Nettelkofen aus gesehen auf der linken Seite der Straße.

Weil allerdings noch etliche Details geklärt werden müssen, wird es eine Weile dauern, bis tatsächlich die Baufahrzeuge anrücken. Schneller soll es gehen mit dem Umbau der gefährlichen Seeschneider Kreuzung in einen Kreisverkehr. Das 450 000 Euro teure Projekt, das Freistaat und Landkreis gemeinsam in Angriff nehmen wollen, wird voraussichtlich 2017 realisiert, wie in der Ausschusssitzung erläutert wurde.

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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