Grafing:Inklusion de luxe

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Neben einem neuen barrierefreien Pausenhof bekam das Grafinger Gymnasium einen eigenen Maibaum (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Grafinger Gymnasium feiert neuen barrierefreien Schulhof

Von Johanna Feckl, Grafing

Lange hat es gedauert, aber Donnerstagmittag war es endlich soweit: Der neue Pausenhof des Grafinger Gymnasiums wurde offiziell eröffnet. Der Hof ist nun barrierefrei zugänglich und die Schule damit einen großen Schritt näher an dem Ziel, alle Anforderungen des Kultusministeriums zu erfüllen, um sich eine inklusive Schule nennen zu können.

Ursprünglich sollte der Schulhof bereits im September vergangenen Jahres fertig sein - nun ist es der Januar geworden. "Eine Verkettung von vielen Kuriositäten", entschuldigt Schulleiter Paul Schötz die lange Bauzeit. So brach unerwarteterweise die Sitzstufenanlage durch den Abriss des Asphalts, ein 250 Quadratmeter großes Torfeinschlussareal wurde bei den Bohrungen entdeckt und dann stellte man bei einigen Betonfertigteilen auch noch eine mangelhafte Qualität fest, sodass der Architekt Klaus Beslmüller einen vorübergehenden Baustopp verhängte. "Deshalb mussten wir die Fertigstellung leider immer wieder Monat um Monat nach hinten verschieben", erklärt Schötz.

Dafür ist das Ergebnis umso schöner geworden. Das feierte die gesamte Schulfamilie mit Auftritten verschiedener Musikgruppen, der Akrobatikgruppe Movimento und einem verspäteten Maibaumaufstellen, bei dem sich Landrat Robert Niedergesäß neben einigen älteren Schülern fleißig als Helfer beteiligte.

Dort, wo bis vor einigen Monaten noch eine dunkle Asphaltwüste eine triste Stimmung verbreitete, blickt man nun auf helle große Pflastersteine, die zusammen mit Tischtennisplatten ein einladendes Bild zeichnen. Früher war dieser Bereich des unteren Pausenhofes zudem uneben. "Die Kinder sind deshalb beim Umhersausen regelmäßig gestürzt", erinnert sich Schötz. Das dürfte freilich nicht mehr passieren.

Der eigentliche Glanzpunkt aber ist die neue Rampe für gehbeeinträchtigte Schüler. Sie ist nicht wie üblicherweise an einer Seite der Stufen angebracht, sondern in die komplette Breite der Treppe integriert: Von oben führt auf einer der Treppenseiten eine erste Serpentine ein Stück hinab, etwa auf die Hälfte der gesamten Treppenhöhe, entlang des breiten Treppenabsatzes hinüber zur anderen Seite und zu einer zweiten Windung, die sodann am Treppenende in den unteren Pausenhof mündet. Damit hat das Gymnasium den Vorsatz eines inklusiven Schulhofes sowohl in der Praxis als auch in der architektonischen Symbolik voll erreicht. Foto: Peter Hinz-Rosin

© SZ vom 13.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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