Um etwa 750 Einwohner wird Grafing in den kommenden drei Jahren wachsen, schätzt man im Rathaus. Wenn die aktuell entwickelten Baugebiete am alten Brauereigelände in der Rotter Straße, dem überplanten ehemaligen Baywa-Gelände und dem "Aiblinger Anger" voll bezogen sind, soll diese Zahl erreicht sein. Sobald Einwohnerzahlen steigen, wird auch die Gruppe der Kinder größer. Grafing plant deswegen gerade unweit des Schulzentrums ein "Kinderzentrum". Darin soll ein zweiter Grafinger Hort entstehen und zusätzliche Kindergartengruppen. Noch bis zum Freitag, 15. September, liegt die bisherige Planung im Bauamt im Rathaus zur Einsicht aus.
Das Areal, für das die Stadt gerade den Bebauungsplan aufstellt, liegt zwischen der Forellenstraße und der Straße "Am Stadion". 4600 Quadratmeter ist das Grundstück groß. Es befindet sich im Eigentum der Stadt. Im Norden liegen der Hartplatz und die Tennisplätze, auf der anderen Straßenseite gen Osten liegt die Mittelschule. Derzeit wird die Wiese noch als Viehweide genutzt.
Eine Grundfläche von bis zu 1650 Quadratmetern soll bis zu acht Meter hoch bebaut werden dürfen. Nach derzeitigem Planungsstand könnte so Platz für zwölf Gruppen entstehen. Der Eingang würde "Am Stadion" liegen. Dort sollen auch Kurzparkplätze fürs Bringen und Abholen der Kinder errichtet werden.
Dank günstiger Lage und Grundstücksgröße hat Grafing Glück. Den Bebauungsplan kann die Stadt im sogenannten beschleunigten Verfahren aufstellen. Das bedeutet: In gewissem Rahmen darf das Vorhaben vom Flächennutzungsplan abweichen, ohne dass dieser zeitaufwendig geändert werden müsste.
Bis zum Jahresende soll der Bebauungsplan für das Gelände fertig sein, kündigte Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) an. Dann können die Detailplanungen beginnen und etwas zeitversetzt kann auch die Ausschreibungen starten. Voraussetzung für diesen Zeitplan ist allerdings, dass nach dem Ablauf der Auslegungsphase keine unerwarteten - und vor allem keine berechtigten- Einwände gegen das Projekt erhoben werden.