Als die städtischen Märkte im Jahr 2012 zurück auf den Grafinger Marktplatz zogen, senkte die Stadt die Gebühr pro laufendem Meter Standplatz von fünf auf vier Euro. "Damit wollte man den etwas dahinsiechenden Markt wieder in Schwung bringen", spitzte es Ordnungsamtsleiter Markus Weißmüller in der jüngsten Stadtratssitzung zu. Das ist offenbar gelungen: Nach drei Jahren zeigt sich nun, dass sich die Märkte in der Mitte der Stadt bestens etabliert haben. Die Nachfrage nach Ständen sei gleichbleibend, berichtete Weißmüller.
Daher hat das Gremium die Preise wieder etwas angehoben. "Wir wollen damit einigermaßen kostendeckend wirtschaften", begründete Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) das Ansinnen. Beim Frühjahrsmarkt hatte das Defizit bei 564 Euro gelegen, beim Herbstmarkt waren es 721 Euro. Das Ordnungsamt schlug deshalb vor, die Gebühr pro laufenden Meter von vier auf 5,50 Euro zu erhöhen, die pauschalen Stromkosten auf zehn Euro sowie die Pauschale für Starkstromkosten auf 20 Euro zu verdoppeln. Auch einige weitere kleine Kostenstellen wie beispielsweise die Beteiligung an den Ausgaben für das Rahmenprogramm steigen etwas. Mit Vertretern der Fieranten hatte die Stadt bereits gesprochen. "Die tragen das mit", sagte Weißmüller.
Grünen-Stadtrat Wolfgang Huber ging der Preisanstieg nicht hoch genug. Seiner Ansicht nach müsste man die Gebühren noch viel stärker erhöhen: "Das ist doch ein Witz und keine seriöse Größenordnung - auf jedem Flohmarkt zahlt man acht Euro pro Meter." Gegenrede kam von Susanne Linhart (CSU): "Wir sollten froh sein, dass wir den Markt überhaupt haben." Wegen ein paar Euro mehr irgendein Risiko einzugehen, "das mache ich sicher nicht mit". Am Ende war die Mehrheit für den Vorschlag der Verwaltung deutlich. Das große Geld macht Grafing mit der Erhöhung freilich nicht. Hätten die neuen Gebühren schon beim vergangenen Frühjahrsmarkt gegolten, wäre für die Stadt ein Plus von 515 Euro herausgesprungen. Beim Herbstmarkt wäre etwa die Kostendeckung erreicht worden.