Grafing:Die Spiele gehen weiter

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Gerhard Polt kommt am Donnerstag, 30. März, nach Grafing. Karten für diesen Abend gibt es erst ab 17. Oktober - außer man hat ein Abo. (Foto: Ingo Jelinski)

Das neue Programm der Stadthalle Grafing bietet wieder jede Menge Kabarett und Musik

Von Anja Blum, Grafing

"Braucht's des?", grantelt Gerhard Polt vom Deckblatt des neuen Programms der Stadthalle herunter. Und ob!, meinen offenbar die Grafinger, die das Haus in der vergangenen Saison deutlich öfter besucht haben als in der Vergangenheit. "Im Saal hatten wir 50 Prozent mehr Zuschauer", freut sich Programmchef Sebastian Schlagenhaufer. Und obendrein sei die Turmstube als neuer Spielort für Kleinkunst aller Art sehr gut angenommen worden.

Mit dem druckfrischen Programm einher geht auch eine organisatorische Neuerung: eine Vorverkaufsstelle in Aßling. In der dortigen Buchhandlung kann man von sofort an für die Veranstaltungen in der Stadthalle Karten kaufen. Außerdem haben alle Aßlinger erstmals das Programmheft im Briefkasten gefunden. "Wir müssen und wollen die Werbung so langsam ein bisschen ausweiten", sagt Schlagenhaufer. Grafing allein - das sei auf Dauer für ein großes Haus wie die Stadthalle zu wenig, und Orte wie Aßling oder Glonn gehörten eben eindeutig zum Einzugsgebiet dazu. "Die neue Vorverkaufsstelle wird jedenfalls schon rege genutzt."

An der programmatischen Ausrichtung der Stadthalle hat sich wenig verändert. "Wir haben jetzt nur mehr Kabarett und weniger Konzerte in der Turmstube, weil da die Nachfrage einfach besser war", erklärt der Intendant, der selbst sowohl musikalisch als auch kabarettistisch jede Menge Bühnenerfahrung hat. Insofern freut es ihn auch besonders, dass das Konzept der Mixed Shows, die in Grafing "Vier in einem Turm" heißen, hier auf viel Zustimmung stoßen. In der vergangenen Spielzeit seien alle Termine (immer am ersten Donnerstag im Monat) ausverkauft gewesen. Und so bleibt es dabei: Eine Bühne, vier vorher unbekannte Künstler, ein gespanntes Publikum. "Die Grafinger lassen sich wirklich gerne überraschen, das finde ich ganz toll." Und wer unter den Kostproben einen Künstler für sich entdeckt, kann fast sicher sein, ihn später mit einem Solo in Grafing zu erleben: Fast alle Kabarettisten der aktuellen Spielzeit haben sich bereits in einer Mixed Show vorgestellt. "Und da sind viele darunter, die jetzt richtig durchstarten", verspricht Schlagenhaufer.

Der ehemalige Rockmusiker Helmut Binser fühlt sich plötzlich "Wie im Himmel" - zwischen Thermomixpartys und verpassten Biotonnenabholterminen. Auch Stefan Eichner, alias "das Eich", analysiert in seinem Programm "Der Schwachsinn galoppiert" die Widrigkeiten des Alltags. Franziska Wanninger geht mit "AHOIbe" auf große Fahrt, Stefan Kröll schaut sich in "Gruam" Bayern von unten an, und Martin Frank reist "vom Land in d'Stadt". Ganz besonders stolz ist Schlagenhaufer auf eine Vorpremiere: Rudi Schöller aus Österreich präsentiert sein "Neues Programm" - über Selbstbestimmung und das gute Leben, das wir alle gerne hätten.

Die "Zugpferde" aber freilich sind Gerhard Polt und Bruno Jonas, die wohl ohne Mühe den Saal der Stadthalle füllen werden. Darüber hinaus geht es quer durch den kreativen Gemüsegarten: Von Volkstheater und Neujahrskonzert über Lesungen und Multivision samt Fotoseminar bis hin zu Theater und Musik für Kinder.

Ein fester Bestandteil des Programms ist freilich wieder die Reihe "Jazz im Turm" (jeweils am vierten Donnerstag im Monat), die Konzerte inklusive Jam-Sessions bei freiem Eintritt bietet. "Das ist eine sehr gute Kooperation, die wir gerne festigen und ausbauen wollen", sagt Schlagenhaufer über die Jazz-Initiative Grafing.

Karten gibt es im Rathaus Grafing, bei der Buchhandlung Braeuer in Grafing, bei der Buchhandlung in Aßling oder unter www.stadthalle-grafing.de. Wer sich auf drei Termine festlegt, erhält einen günstigeren Abo-Preis.

© SZ vom 29.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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