Weil die Eheschließung eine ernste Sache ist, lässt sie sich in Deutschland beispielsweise nicht einfach so unter Kastanienbäumen im Biergarten vollziehen. Das Gesetz schreibt vor: Dass eine Trauung in angemessener "würdiger Form" stattzufinden hat. Bislang ist der offizielle Teil des amtlichen Hochzeitfests in Grafing nur - wie in den meisten anderen Gemeinden auch - im Trauungszimmer des Rathauses möglich. Nun aber verständigte sich der Stadtrat auf eine weitere Option - in der Bibliothek des Schlosses Elkofen. Das sei möglich, weil die Stadt weitere Eheschließungsorte grundsätzlich beschließen könne, hatten die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung bereits in der Beschlussvorlage erläutert. Auch Örtlichkeiten im Privateigentum können unter bestimmten Umständen gewidmet werden. Nämlich dann, wenn sie dem Standesamt vertraglich für einen längeren Zeitraum zur Verfügung und der Eheschließungsort grundsätzlich jedermann zur Verfügung steht, und mit alldem keine direkten Leistungen wie beispielsweise eine Bewirtung verbunden sind.
Beides ist mit der Bibliothek im Schloss Elkofen - sie bietet Sitzplätze für 25 Personen - gegeben, befand der Stadtrat. Im Anschluss bestehe die Möglichkeit für einen Sektempfang auf der Schlossterrasse oder dem Schlosshof. Ähnlich wie im Trauraum des Rathauses fallen auch in der Schlossbibliothek Kosten für Miete, Bestuhlung und Reinigung an. Die zusätzlichen Personalkosten für Fahrt- und Anwesenheitszeiten des Standesbeamten addiert die Stadt zu den üblichen Standesamtsgebühren.
Drängen werden sich die Hochzeitsgesellschaften auf Elkofen allerdings nicht. Bis zu fünf Mal im Jahr würde Hausherr Max Graf von Rechberg die Schlosspforten öffnen, heißt es im Vertrag mit der Stadt. Wer die Option in Betracht zieht, sollte sich zeitig um die Terminzusage bemühen.