Grafing:Beratung vom Profi

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Sabine Dengl und Renate Niedermeier setzen auf Beratung. (Foto: Christian Endt)

Erst vor zwei Jahren eröffnete Sabine Dengl ihr Grafinger Geschäft

Von Carolin Schneider, Grafing

"Es war schon immer ein Traum von mir, ein eigenes Blumengeschäft zu haben", erzählt Sabine Dengl begeistert. Deshalb hat sie im September 2015 den Laden "Schrägschnitt" in Grafing eröffnet. Angst, dass es nicht laufen könnte, hatte sie nie. "Die Gedanken habe ich mir einfach nicht gemacht", sagt die Floristin, die ihren Job aus Überzeugung und Liebe zu den Blumen macht. Sie steht in einem liebevoll eingerichteten Laden. Auf Holzregalen stehen Übertöpfe mit Pflanzen, auf der anderen Seite des Ladens blickt man in ein Meer von Schnittblumen. Dengls Mitarbeiterin ist gerade auf dem Weg nach draußen, um eine neue Lieferung entgegen zu nehmen. "Schau noch nach was Exotischem", ruft die Inhaberin ihr noch nach.

Bis jetzt war es noch nicht nötig, dass Dengl sich Gedanken um ihre Existenz machen müsste. Denn immer mehr neue Kunden bleiben an den großen, geschmückten Schaufenstern hängen und betreten den sauberen Laden. "Unsere Kunden achten ganz besonders auf Sauberkeit im Laden", weiß Dengl. Deshalb sorge sie immer dafür, dass Ordnung herrscht. Etwa alle sechs Wochen dekorieren sie und ihre beiden Mitarbeiterinnen den Laden um - passend zur Jahreszeit. So sieht der Laden immer anders aus und zieht auch die gleichen Kunden wieder hinein. Trotzdem sei der Druck, der von den Discountern ausgeht, auch bei ihr zu spüren: "Die Supermärkte verkaufen die Waren so billig, wie wir sie nicht einmal einkaufen können." Die Menschen, die im Discounter einkaufen, freuen sich über den niedrigen Preis - außerdem sei es auch einfach praktisch. Denn im Supermarkt sind sie sowieso schon, zum nächsten Blumenladen müssten sie erst gehen. Im Schrägschnitt reagiert man darauf mit mehr persönlicher Beratung. Schließlich hebe das ein Fachgeschäft vom Supermarkt ab. "Wir kennen die meisten Leute, die hier reinkommen", sagt Dengl - viele von ihnen sogar mit Namen. Das kommt bei den Kunden gut an, und ist für die Floristin eine tägliche Bestätigung, dass sie etwas richtig macht.

Vor allem bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Beerdigungen seien ihre Dienste gefragt. Denn das ist eine Arbeit, die ihnen der Supermarkt nicht nehmen kann. Sabine Dengl und ihr Team gehen auf persönliche Wünsche ein und machen den Blumenschmuck so, wie es sich die Kunden vorstellen. "Es kommen immer mehr Menschen, die sich selbst um den Blumenschmuck bei ihrer Veranstaltung kümmern wollen", sagt die Floristin. Für sie sei das kein Problem, ihren Kunden gebe sie dafür auch gerne Tipps: "Schließlich holen sie die Blumen, die sie dafür brauchen, trotzdem bei mir."

Doch gibt es auch noch Menschen, die sich einfach zur Freude einen Blumenstrauß kaufen? "Natürlich", sagt Dengl. Sie schätzt, dass 70 Prozent ihrer Kunden den Laden betreten, um Blumen für zuhause zu kaufen.

© SZ vom 13.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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