Grafing:Barrierefrei und für Familien

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Grafing bietet Wohnbauunternehmen erstes Grundstück an

Um günstigen Wohnraum zu schaffen, will der Landkreis mit mehreren Kommunen ein gemeinsames kommunales Wohnbauunternehmen (gKU) gründen. Dass sich Grafing daran beteiligt, hatte der Stadtrat bereits vor der Sommerpause beschlossen. Jetzt geht es darum, welche Grundstücke die Stadt dem Kommunalunternehmen zur Verfügung stellen könnte. Infrage kommt etwa ein Areal in der Kapellenstraße 6 kurz vor dem Durchgang zur Korbinian-Wild-Straße. Größe und Bebaubarkeit entsprächen den Anforderungen des Kommunalunternehmens, erläuterte Kämmerer Christian Bauer jetzt im Finanzausschusses. Mit einer Förderung in Höhe von 30 Prozent eröffne sich die Chance, wirklich günstige Wohnungen zu schaffen.

Das Konzept sieht so aus: Die Gemeinde bringt ihr Grundstück in das Kommunalunternehmen ein und schließt dazu ein Pachtvertrag mit diesem. Ein Vorstand leiten das Unternehmen, teilnehmende Gemeinden und der Landkreis verständigen sich auf einen Aufsichtsrat. Das Kommunalunternehmen vergibt den Auftrag für den Bau der Wohnungen. Das Belegungsrecht bleibt bei der Gemeinde, die Mieteinnahmen gehen an das Kommunalunternehmen. Sie sind so bemessen, dass sie Zins, Tilgung und Bewirtschaftung decken. Bereits nach 20 Jahren soll der Kredit getilgt sein. "Das setzt voraus, dass wir hier wirklich günstig bauen", stellte Bauer klar. Gelingen soll das mit einer standardisierten Modulbauweise sowie den Verzicht auf Keller und Tiefgarage. Das bedeutet nicht, dass alle Wohnungen und Häuser gleich aussehen. Wohl aber trifft dies etwa auf die Anschlüsse in den Wänden zu sowie die Dächer. Auch die Auswahl der Fliesen soll beispielsweise auf einige wenige Varianten begrenzt werden. Je einheitlicher das Grundgerüst der Häuser ausfalle, desto niedriger die Kosten, so das Kalkül.

Das Erdgeschoss möchte Grafing barrierefrei entwerfen lassen, das Obergeschoss soll familiengeeignet sein. Für eine 1-Zimmer-Wohnung sind rund 25 Quadratmeter vorgesehen, bei zwei Zimmern ungefähr 45 Quadratmeter und bei drei Zimmern etwa 65 Quadratmeter. Das Bestandsgebäude wird in Absprache mit den derzeitigen Mietern zum Jahresende frei, im Frühjahr sollen die Abrissbagger kommen. Baubeginn ist für nächsten Herbst vorgesehen. "Klappt das, hätten wir eine Lösung, die viel zu schön ist, um wahr zu sein", urteilte Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) über das Projekt.

© SZ vom 14.10.2016 / thri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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