Grafing:Alle Wünsche erfüllt

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Zu Weihnachten kommt die ganze Familie zusammen, auch das X-Mas-Jam der Jazzer in der Turmstube der Grafinger Stadthalle glich einem Familientreffen. (Foto: Christian Endt)

"Jazz im Turm" begeistert erneut das Grafinger Publikum

Von Claus Regnault, Grafing

Am Anfang waren die Kinder: Der Youngsters Music Club eröffnete einen Abend, der sich zu einem Familienfest, voller Wiedersehensfreuden, im vollbesetzten Jazzturm der Stadthalle Grafing entwickelte. Zwar waren in dieser Eingangsformation auch einige Erwachsene vertreten, darunter der verdienstvolle Organisator und Gründer Sepp Ametsbichler, diese fungierten aber mehr als musikalische Statisten im Vergleich zu den großartig aufspielenden Kinderstars Simon Paster (piano), Antonia Wach (as), Johanna Wach (g), und, als der geheime Leader, Franz Beutel (acc).

Mit wunderbarer Gelassenheit, lupenreiner Intonation und rhythmischer Prägnanz bescherten sie den Zuhörern neben einem "Kriminal Tango" und dem Dauerhit "Besame Mucho" als Zugabe eine herrlich verhalten dahinziehende "Caravan", eine Karawane, der sich das jubelnde Publikum begeistert anschloss. Tatsächlich gelang es dieser Gruppe, das Publikum am letzten der Weihnachtsfeiertage in echte Weihnachtsstimmung zu versetzen.

Insgesamt 28 Musiker, zum Teil von weither in der Region, warteten sozusagen mit scharrenden Hufen auf ihre Teilnahme an der abschließenden Jam Session. Gott sei Dank spielten sie nicht alle zusammen, sondern verteilten sich im "offiziellen" Vorprogramm auf die Jazzperados, Begleiter auch des abendlichen Gesangsstars Stefanie Tornow aus München, die mit berückend zarter und absolut intonationssicherer Stimme bewies, dass sie in die Riege der Profis gehört. Die zweite Gruppe war die Archive Jazz Combo, in der sich werdende Jazzer wie der Ostermünchener Bernhard Ladstetter (Gitarre und beachtliche Gesangsstimme), Joachim Jann (as), Peter Sigel (tb) mit solchen in die Profiregion vorgedrungenen Musikern wie dem zunehmend sichereren Bebop-Trompeter Sepp Schmölz, dem Gitarristen Martin Wessalowski und dem Vaterstettener Altsaxofonisten Klaus Grünfelder einreihten.

In der anschließenden Jam Session kamen unter anderem Stefan Zenker (ts), der eigengültige Bruder des bekannten Bassisten Martin Zenker, und Hannes Rothmoser (dr) hinzu, letzterer sich mit Frank Haschler ein begeisterndes Drum-Percussion-Duo liefernd. Leider können nicht alle 28 erwähnt werden, sie alle trugen jedoch zu einem großartigen Nachweihnachtsfest bei. Das Weihnachtskonzert fand inzwischen zum neunten Mal statt, ein Beweis für die Nachhaltigkeit des Jazz und seiner hiesigen Protagonisten und für ein begeisterungsfähiges Publikum. Das weckt einen Wunsch: viele kommende Weihnachten mit Jazz, diesen Musikern und diesem Publikum.

© SZ vom 29.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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