Da scheint man in Glonn einen Nerv getroffen zu haben: Seit 2012 gibt es auf dem Waldfriedhof eine Alternative zur herkömmlichen Grabstelle, nämlich ein Urnengrabfeld. Nun, drei Jahre später, sind die 30 Plätze, die dort zur Verfügung stehen, bereits fast alle vergeben. Folgerichtig hat der Gemeinderat beschlossen, das Urnengrabfeld um noch einmal 30 Plätze erweitern zu lassen.
Entworfen und erstellt wurde die Grabanlage vom Glonner Steinmetz Hanno Größl. Sie besteht aus zwei Bereichen: einer Ansammlung von Stein-Stelen, die wie eine Gruppe Menschen lose zusammenstehen, und drumherum drei Halbkreise, auf denen die Stelen im Todesfall angeordnet werden. Dann wird jeweils eine Stele aus der Gruppe entnommen, personalisiert, also individuell gestaltet, und in einen der Halbkreise aufgenommen. Die Erweiterung besteht nun in einer Spiegelung des bestehenden Feldes, also in einer zweiten Ansammlung samt dreier weitere Halbkreise drumherum.
Der Entwurf Größls für die weitere Stelenanlage sah zwar noch weitere Neuerungen vor, doch zu diesen konnten sich die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung noch nicht durchringen. "Ich fände es gut, wenn wir gleich das ganze Areal überplanen", sagte der Steinmetz, er hatte in seinem Entwurf noch zwei schmale, sich kreuzende Wege sowie zwei gärtnerbetreute Gräberfelder skizziert. "Dieses Konzept vereint individuelle Grabmale mit einem gemeinschaftlichen Feld, das von einer Fachfirma gepflegt wird", erklärte er. Solche Ideen seien sehr gefragt, da sie den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft entsprächen.
"Die Familien wohnen oft nicht mehr im selben Ort, so dass es unmöglich ist, sich zum Beispiel um das Grab der Eltern selbst zu kümmern", führte Größl weiter aus. Einige der Glonner Gemeinderäte lobten den Gesamtentwurf dann zwar auch, doch die Mehrheit wollte sich zunächst nur auf das weitere Stelenfeld für Urnenbegräbnisse festlegen. Alles andere könne man später immer noch beschließen.