Glonn:Grüne kämpfen gegen Fracking an

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Gegen ein mögliches Fracking auf Gemeindegebiet gehen nun die Glonner Grünen vor: Sie werden in der nächsten Gemeinderatssitzung am Dienstag, 26. Mai, beantragen, dass sich Glonn gegen die Förderung fossiler Energieträger ausspricht. Die Staatsregierung hat einen Claim genehmigt, in dem die britische Firma Terrain Energy mit geophysikalischen und geochemischen Methoden nach Kohle-, Gas- und Erdölvorräten suchen darf. Das Areal im Münchner Südosten reicht fast bis nach Grafing in den Ebersberger Landkreis hinein. Betroffen sind neben Glonn die Gemeinden Egmating, Oberpframmern, Zorneding und Kirchseeon. Egmating hat sich bereits per Beschluss gegen das Vorgehen ausgesprochen.

Glonns Bürgermeister Josef Oswald (CSU) hatte Anfang des Jahres die Gemüter zu beruhigen versucht: Tiefenbohrungen jeglicher Art und unkonventionelle Lagerstätten, also solche, wo die Kohlenwasserstoffe im Gestein gebunden sind, seien in der derzeitigen Erlaubnis für Terrain Energy nicht enthalten. Das bedeute, dass eine Förderung von Bodenschätzen durch das hydraulische Aufbrechen von Gestein, also das sogenannte Fracking, ausscheide. Die Grünen allerdings trauen dem Frieden nicht: "Sollten nennenswerte Lagerstätten nachgewiesen werden, könnte Terrain Energy in einem zweiten Schritt Probebohrungen beantragen, an deren Genehmigung die politischen Gemeindegremien nicht mitwirken. Eine nach Bundesbergrecht geregelte Ausbeutung der Lagerstätten wäre bei Auffindung entsprechend lukrativer Vorkommen nicht mehr zu verhindern", heißt es im Antrag. Die einzige Möglichkeit, auf kommunaler Ebene Einfluss zu nehmen, bestehe darin, alle Erkundungen auf gemeindeeigenen Flächen strikt abzulehnen. Schließlich widerspreche eine Exploration fossiler Lagerstätten ja auch dem Energieleitbild der Gemeinde. "Uns ist bewusst, dass der Handlungsrahmen der Gemeinde auch heute bereits sehr begrenzt ist. Umso wichtiger ist das Signal, dass Glonn zum eingeschlagenen Weg steht: weg von der Nutzung fossiler Energieträger", so Grünen-Sprecher und Gemeinderat Joachim Hellriegel.

© SZ vom 16.05.2015 / abl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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