Glonn:Glonn darf kein BRK-Heim bauen

Rechnungsprüfer des Landratsamts legen Veto ein

Die Gemeinde Glonn wird für das Bayerische Rote Kreuz kein Haus errichten, diese Erkenntnis brachte die jüngste Sitzung des Gemeinderats. Allerdings nicht, weil dessen Mitglieder gegen ein solches Unterfangen gestimmt hätten. Vielmehr gab Bürgermeister Josef Oswald (CSU) bekannt, dass die Rechnungsprüfer des Landratsamts in der Sache ihr Veto eingelegt hätten. 200 000 Euro hat die Kommune 2019 für ein neues BRK-Heim eingeplant - doch diese Ausgabe werde als "mit der Gemeindeordnung nicht vereinbar" angesehen, so der Rathauschef. Und zwar unabhängig von der tatsächlichen Haushaltslage der Kommune, denn laut Artikel 75 ist die "Verschenkung von Gemeindevermögen unzulässig". Für die Gemeinderäte war dies indes keine große Überraschung, denn ob eine Kommune für einen Verein wie das BRK als Bauherr auftreten darf, war schon lange fraglich. "Wir haben den Posten ganz bewusst in die Finanzplanung aufgenommen, um endlich Klarheit zu bekommen", so Oswald.

Über ein BRK-Heim diskutiert wird in Glonn bereits seit etwa fünf Jahren. Derzeit ist der ehrenamtliche Rettungsdienst an zwei Orten untergebracht: Die ehemaligen Räume des Bauhofs an der Wiesmühle dienen als Garage und Umkleide, in einem Stüberl im ehemaligen Neuwirt finden Kurse statt. Das BRK aber wünscht sich einen zentral gelegenen Ort für alle Abteilungen. Im Raum steht ein Neubau neben dem ASV-Heim - ein Gemeindegrund direkt an der Staatsstraße. Für einen Neubau dort wären allerdings etwa 400 000 Euro zu veranschlagen. Die Ortsgruppe des BRK besteht aus einer Jugendgruppe, der Wasserwacht und der Bereitschaft. Deren Mitglieder übernehmen Sanitätswachdienste bei Veranstaltungen und sind als "Helfer vor Ort" im Einsatz.

© SZ vom 30.06.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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