Wie angekündigt, haben die Glonner Grünen in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend das Thema "Platz für Asylbewerber" aufs Tapet gebracht. Da es sich bei der Anfrage jedoch nicht um einen offiziellen Tagesordnungspunkt handelte, unterband Bürgermeister Josef Oswald (CSU) eine ausführliche Diskussion recht rasch. Aber mit dem Angebot, dass man "gerne einmal im Gemeinderat über das Thema reden" könne.
Als Wortführer in der Sache trat zuvor Fritz Gerneth (Grüne) auf, die Helferkreis-Organisatorin Jutta Gräf (SPD), mit der sich die Grünen-Fraktion vorher abgesprochen hatte, meldete sich nicht zu Wort. Gerneth betonte, dass es eine "humanitäre Pflicht" sei, den Landkreis bei der Unterbringung der Flüchtlinge zu unterstützen. Er zweifelte an der Aussage des Bürgermeisters, dass dafür in der Marktgemeinde kein Platz vorhanden sei. "Ich könnte mir zum Beispiel schon vorstellen, dass man auf der Schwaigerwiese vorübergehend Container aufstellen könnte - schließlich ist sie nur zum Teil Überschwemmungsgebiet", so der Gemeinderat. Auch könne man über eine Lösung mit Stelzen nachdenken. "Das ist für die Menschen allemal besser als auf der Straße oder in Zelten." Außerdem sollte die Gemeinde auf Privatleute einwirken, Wohnraum für Asylbewerber zur Verfügung zu stellen. "Ein eindringlicher Appell des Bürgermeisters im Gemeindeblatt könnte da sicher etwas bewirken", sagte Gerneth.
Oswald konterte, dass dies bereits geschehen sei ("Wer mein Vorwort liest, weiß das."), er den Aufruf aber gerne noch einmal wiederholen werde. Seine ablehnende Haltung habe sich auf eine Anfrage des Landratsamtes bezogen, das derzeit große, leicht zu erschließende Flächen für Traglufthallen suche. "So eine darf man auf dem Schulparkplatz wegen der Überschwemmungsgefahr nicht aufstellen", sagte der Bürgermeister. Hinzu komme, dass die Schwaiger-Wiese das letzte freie Grundstück sei, das die Gemeinde verkaufen oder bebauen könne.