Glonn:Brandbrief an den Gemeinderat

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Ausstellungen, Hochzeiten, Vorträge, Kurse, Partys, ein Heimatmuseum und Kinderbetreuung: All das gibt es in der Glonner Klosterschule. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Glonner Verein Kijufa klagt über Verzug bei der Sanierung der Klosterschule

Mit einem Brandbrief hat sich der Glonner Verein Kinder, Jugend und Familie, kurz Kijufa, an den Gemeinderat gewandt: Der Träger des Hortes, der größtenteils in der Klosterschule untergebracht ist, klagt über die lange Zeit, die sich die Sanierung des historischen Gebäudes nun schon hinzieht. Genauer gesagt: ihre Planung. Denn baulich geschehen ist noch nicht sehr viel, seit 2014 klar wurde, dass die Klosterschule die modernen Brandschutzauflagen nicht mehr erfüllt.

Seitdem wartet Kijufa auf Ergebnisse von Untersuchungen, politische Beschlüsse und bauliche Maßnahmen, denn die Kinder und Mitarbeiter des Hortes litten schon lange unter "unzureichenden räumlichen und sicherheitstechnischen Bedingungen" - vom Brandschutz über eine veraltete Elektroinstallation in der Küche bis hin zu Ritzen in den Böden, die so gefährlich wie unhygienisch seien. "Es ist unbefriedigend und für die Entwicklung der Kita hinderlich, vor dem Hintergrund der irgendwann einmal geplanten Gebäudesanierung alle Renovierungs- und Anschaffungsmaßnahmen auf unbestimmte Zeit aufzuschieben", schreiben Leiterin Christine Gerneth und Geschäftsführerin Claudia Siedle-Ruane in ihrem Brief an die Glonner Gemeinderäte. Deshalb bräuchten sie "eine klare terminliche Aussage", eine Perspektive für die Familien und Mitarbeiter.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte Bürgermeister Josef Oswald (CSU), dass er sich des Problems bewusst und die Dauer des Projektes auch für ihn selbst "ärgerlich" sei. Doch dafür gebe es verschiedene Gründe. Erstens: "Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, muss leider jede Änderung genehmigt werden." Zweitens habe das Landratsamt den beantragten Nutzungsänderungen immer noch nicht zugestimmt, erklärte Oswald. Dabei geht es darum, die vielfältigen Nutzungen der Klosterschule nach langer Zeit einmal offiziell zu machen. "Vor dieser Genehmigung macht es aber keinen Sinn, mit einer Ausführungsplanung zu beginnen, da wir nicht wissen was, beziehungsweise wie wir umrüsten müssen." Außerdem sollte man sich, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, das ganze Gebäude einmal genau ansehen, so Oswald. Derzeit läuft ein Rissmonitoring, das Auskunft geben soll über die Statik; ein Bodengutachten wurde erstellt. Demnächst werden die Fundamente per Kernbohrung untersucht.

© SZ vom 26.02.2016 / abl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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