Zum zweiten Mal in Folge wird die Gewerbeschau EGA ausfallen. Das haben die Veranstalter - die Städte Ebersberg und Grafing - nun mitgeteilt. Die traditionelle Messe findet normalerweise im zweijährigen Rhythmus statt, abwechselnd in Grafing und in Ebersberg. Dort wäre eigentlich heuer im Frühjahr die nächste EGA eröffnet worden, wegen Corona wurde die Messe aber abgesagt. Die Pandemie ist auch der Grund für die erneute Absage, Veranstalter, Organisatoren und Aussteller sehen für kommenden Frühling keine Planungssicherheit.
"Wir tun uns sehr schwer damit, aber angesichts der unsicheren Corona-Situation und möglicherweise immensen Hygieneauflagen an der Durchführung der Messe EGA festzuhalten, erscheint uns aus heutiger Sicht nicht sinnvoll." So steht es in einer aktuellen Pressemitteilung aus den beiden Rathäusern. Die Bürgermeister der Städte Grafing, in Vertretung von Christian Bauer der Zweite Bürgermeister Johannes Oswald und Ebersberg, Ulrich Proske, seien sich darin einig. Die Entscheidung zur Absage wurde am späten Dienstag "in einer lebhaften Sitzung der Interessengemeinschaft EGA (IG-EGA) getroffen", heißt es weiter. In der IG-EGA sind neben den beiden Bürgermeistern mit ihren Wirtschaftsförderern der Landkreis Ebersberg, die Vorsitzenden der jeweiligen Gewerbevereine, der Kreishandwerksmeister und die Industrie- und Handwerkskammer vertreten.
Die Unternehmen und Betriebe wollten sich derzeit nicht auf eine Messe festlegen, die dann vielleicht doch wieder abgesagt wird, schreiben die Ausrichter. Außerdem brauche der Zeltverleiher schon bald eine feste und damit auch kostenpflichtige Zusage. "Wir sollten abwarten, bis ein solch großer Event wieder sicher planbar ist, für uns und für unsere Mitglieder", betonen Stephan Scharnagl und Hans Hörner, die Ortsvorsitzenden des Gewerbeverbandes in Ebersberg und Grafing. Derzeit laufen aber noch Überlegungen, ob Ersatzveranstaltungen stattfinden können. So hält man es in den Rathäusern und beim Gewerbeverband zumindest für möglich, dass es statt der Messe in den nächsten Monaten virtuelle Angebote oder Hybridveranstaltungen geben könnte.
Die Absage der ursprünglich für heuer geplanten EGA kam deutlich abrupter. Seitens der Stadt Ebersberg hatte es noch im Dezember geheißen, man erwarte, die EGA 2021 wie geplant Ende April stattfinden lassen zu können. Das Aus wurde dann Ende Januar verkündet, auch damals hatten sich die Rathauschefs, die Wirtschaftsförderung im Landratsamt, Vertreter der beiden Gewerbeverbände und der Veranstalter beraten und waren zu dem Schluss gekommen, dass man ein Großereignis, wie die EGA aufgrund der Corona-Lage nicht abhalten könne. Immerhin konnte man in den vergangenen Jahren stets mehr als 10 000 Besucher am langen EGA-Wochenende begrüßen, in manchen Jahren waren es sogar mehr als doppelt so viele. Dieses Problem hatten Anfang des Jahres auch die Aussteller so gesehen, denn drei Monate vor dem geplanten Termin gab es noch kaum feste Zusagen beziehungsweise die Bereitschaft, im Voraus die Messegebühren zu bezahlen. Und ohne diese Garantie wollte sich auch der Messebauer nicht auf die Sache einlassen.
Die Messe der Städte Ebersberg und Grafing wird wegen der Corona-Pandemie für dieses Jahr abgesagt. Es gibt aber einen Ersatztermin.
Zumindest für alle, die Freude an runden Geburtstagen haben, hat die erneute Verschiebung etwas Gutes: Würde die nächste EGA 2023 in Ebersberg stattfinden können, wäre die nächste Gewerbeschau 2025 in Grafing - genau 40 Jahre, nachdem dort erstmals die "Grafinger Leistungsschau für Gewerbe, Handel und Handwerk" stattgefunden hatte. Diese schloss sich 1991 mit der zehn Jahre zuvor ins Leben gerufenen "Ebersberger Gewerbemesse für Konsum und Investition" zur EGA zusammen.