Gesamtkonzept in Planung:Kinder, Sportler und Senioren

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Pliening will seine Infrastruktur zukunftsfähig machen

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Wenn auch Pliening weitaus weniger stark wächst als Nachbargemeinden wie Poing oder Kirchheim im Landkreis München, hat auch die kleine Gemeinde an der nordöstlichen Landkreisgrenze mit Veränderungen zu kämpfen, die einer verbesserten Infrastruktur bedürfen. Der Gemeinderat hat jetzt einen Grundsatzbeschluss gefasst, um den gestiegenen Herausforderungen mit einem Gesamtkonzept zu begegnen.

Ein neues Kinderhaus in Landsham, wo die Gemeinde ein neues Baugebiet für etwa 200 Neubürger ausgewiesen hat, ist bereits im Werden, es soll im September 2019 fertig sein. Das wird aber nicht ausreichen. Weitere Zuzüge in die Neubauten am Tanzfleckl, Siglweg und Am Keferloher Weg werden die Zahl an Kindern in Pliening weiter erhöhen. Bürgermeister Roland Frick (CSU) machte in der jüngsten Sitzung sehr deutlich, dass mittelfristig sowohl der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen als auch an Plätzen in der Grundschule steigen wird. Das Gebäude, so formulierte es die Verwaltung in ihrer Sitzungsvorlage, weise überdies inzwischen "ein gewisses Alter auf". Teile des Hauses stammen aus den 1960er Jahren, Sanierungsmaßnahmen im Umfang von etwa 300 000 Euro - nach ersten Schätzungen - stünden also an. Dazu müsse man auch über den Neubau einer Zwei- oder Dreifach-Turnhalle nachdenken, nicht nur für die Schüler, sondern auch als Antwort auf eine allgemein gestiegene Nachfrage nach Sportangeboten. Auch über die Verlegung der Tennisplätze wird seit geraumer Zeit diskutiert.

Nicht nur die jüngsten, auch die ältesten Mitbürger der Gemeinde sollen in dem Gesamtkonzept Thema sein. Über ein Domizil für die Plieninger Senioren wird schon lange diskutiert. In einem Bürgerworkshop, den Bürgermeister Frick im Sommer vor zwei Jahren veranstaltete, wurden die Wünsche auch schon sehr konkret von den Mitwirkenden formuliert. Kein Seniorenheim im klassischen Sinn, eher eine Art betreutes Wohnen sollte es sein, eventuell kombiniert mit einem Raum für kulturelle Veranstaltungen als Treffpunkt. Viel ist in dieser Richtung seither allerdings nicht passiert, was auch mit der hohen Arbeitsbelastung im Plieninger Rathaus, vor allem im Bauamt, zusammen hängt. Immerhin wurde zu Beginn des vergangenen Jahres eine Koordinationsstelle Seniorenarbeit neu geschaffen und auch besetzt.

Zwar wurde das Konzept schließlich einstimmig beschlossen, einige Gemeinderäte gaben aber zu bedenken, dass die Planung die ohnehin stark belastete Verwaltung weiter unter Druck setzen werde. So sprach sich Michael Klaß (Alternative für Pliening) dafür aus, jemanden aus der Verwaltung "freizuschaufeln", der sich dieser Aufgabe ausschließlich widme. "Wenn man von einem Projekt spricht, kann man das nicht nebenbei machen." Eva Strauss (SPD/Unabhängige) merkte an, dass ihr in der Auflistung die Jugendlichen fehle, die ja aus den Kindern einmal würden. Der gefasste Beschluss, erklärte Frick, sei aber lediglich "ein Anstoßbeschluss". Weitere Themen könnten jederzeit aus Gemeinderat oder Bürgerschaft in das Konzept hinein getragen werden.

© SZ vom 26.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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