Gemeinderat:Günstig wohnen

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Bauausschuss hält an Plänen für Pliening Nord-West fest

Von Alexandra Leuthner, Pliening

So voll ist der Sitzungssaal selten, wenn sich die Gemeinderäte zur Beratung zusammenfinden. Etwa 40 Besucher waren gekommen, um sich anzuhören, ob der Bauausschuss an seinem im Sommer gefassten Beschluss, im Nordwesten Plienings Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen zu schaffen, festhalten würde. Am Dienstag hatte die Gemeinde zu einer Teilbürgerversammlung geladen, um den Stand der Planungen zu erläutern, bei der - nach Aussage von Teilnehmern - die Emotionen hochgekocht waren.

Sechs Einfamilienhäuser, die entlang der Ludwigstraße stehen, werden von einer Bebauung auf ihrer Westseite unmittelbar betroffen sein. Zur Teilbürgerversammlung waren aber auch die Landwirte eingeladen, deren drei Gehöfte nördlich und südlich der fraglichen Außenbereichsfläche zwischen Weidach- und Mitterweg liegen. Die Neubürger, die hier Platz finden sollen, würden den Bauern später eventuell Schwierigkeiten machen, weil sie sich am Lärm der Landmaschinen oder an Stallgerüchen stören könnten, so eine Befürchtung aus dem Kreis der Landwirte. Außerdem waren Anliegern die im ersten Entwurf eines Germeringer Architekturbüros geplanten Baukörper zu groß: Sie regten mehrere Umplanungen an, etwa eine Verlegung der Tiefgarageneinfahrt von Nord nach Süd, eine Verlegung der Müllhäuschen und die Drehung zweier Baukörper.

Von ihrem Grundsatzbeschluss ließen sich die Gemeinderäte nicht abbringen, beschlossen aber einstimmig, die Architekten mit einer Einarbeitung der vorgeschlagenen Änderungen zu beauftragen. Außerdem soll das Büro von Angerer, Konrad, Fischer, Urbaniak einen zweiten Plan erstellen, in dem statt der bisher vier Baukörper von 24 beziehungsweise 20 mal zwölf Meter mehrere kleinere Gebäude eingezeichnet werden sollen.

Josef Bauer-Eberhart (CSU) schloss sich den grundsätzlichen Bedenken an dem Entwurf an, er wolle ihn "nicht als Grundlage für die Bebauung" an dieser Stelle sehen. Markus Uffinger (Alternative für Pliening) warnte davor, die Planung zu übereilen. Er wies darauf hin, dass man ja gerade dabei sei, 16 Wohnungen im Baugebiet Landsham-Süd zu schaffen, außerdem sechs durch den beschlossenen Umbau eines Teils der alten Schule in Gelting. Bürgermeister Roland Frick (CSU) hielt ihm entgegen, dass man nur bei einer Fertigstellung der Pläne bis zum Jahr 2019 von der Wohnungsbauförderung der bayerischen Staatsregierung profitieren könne, welche die Kosten für die Gemeinde um mehrere Millionen Euro reduzieren würde. "Das hat mit Übereilen nichts zu tun. Und wir brauchen diesen Wohnraum", unterstrich Bürgermeister Frick.

© SZ vom 11.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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