Gemeinderat Glonn:Wohnen bei der Feuerwehr

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Die Gemeinde stellt konkrete Pläne für neues Einsatzgebäude vor

Von Nathalie Stenger, Glonn

Ein flach geneigtes Dach mit der Möglichkeit eine Photovoltaik-Anlage inklusive Begrünung zu installieren, eine große Fahrzeughalle und bezahlbare Wohnungen im Obergeschoss. Auf den ersten Blick scheint dem Bau des neuen Einsatzgebäudes der Glonner Feuerwehr nichts mehr im Wege zu stehen - wäre da nicht die Corona-Pandemie. Wohl auch deshalb äußert sich Bürgermeister Josef Oswald (CSU) in Sachen Zeitplan noch eher vage. In "frühestens zwei bis drei Jahren" soll das Gebäude fertig sein.

Nördlich des Sportplatzes soll es gebaut werden, das neue Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Glonn, zwischen Kastenseestraße und Postanger. Das bisherige in der Klosterstraße ist veraltet, außerdem wird es langsam eng - für Fahrzeuge und Feuerwehrler. Markus Bernlochner aus Münster bei Egmating ist der zuständige Architekt für das Bauvorhaben und am Dienstagabend vor Ort in Glonn, um dem Gemeinderat den neuesten Entwurf zu zeigen. Wichtig ist ihm dabei vor allem eins: "Das Team ist immer noch am hin- und herplanen, da ist noch nirgends der Deckel drauf. Aber der Zwischenstand kann sich durchaus sehen lassen."

Er beinhaltet unter anderem einen Übungsturm und -hof, eine nach Bedarf unterteilbare Umkleide und natürlich eine große Fahrzeughalle mit den Maximalmaßen für Stellplätze - vier Meter hoch und zwölf Meter lang. Das restliche Erdgeschoss und Teile des Obergeschosses sind ebenfalls ausschließlich der Arbeit der Feuerwehr gewidmet, im Bereich des Souterrains finden sich jedoch Räume, die flexibel für Ortsvereine und Schulungen genutzt werden können. Die sich ebenfalls auf dieser Ebene befindlichen Tiefgarage gehört zu den fünf Wohnungen im ersten Stockwerk. Ein Kreuzverkehr der Anwohner und der Einsatzfahrzeuge werde durch zwei Ausfahrten vermieden, so der Architekt. "Das Ausrücken der Feuerwehr erfolgt stets über die Kastenseestraße."

Wenngleich die Gemeinderäte durchaus angetan waren von den Plänen - "man merkt wie viel Arbeit da drin steckt", lobte etwa Stefanie Kintzel (Grüne) die Zusammenarbeit der Glonner Feuerwehr und des Architekturbüros - wurden Bedenken in Bezug auf die Kosten geäußert. "Wir werden Mindereinnahmen durch Corona haben", sagte Joachim Stefer (CSU), "schon nach 2021 werden wir im Minus sein, und die Baukosten steigen." Er halte einen genauen Kostenplan deshalb als sehr wichtig für die Gemeinde. Im Haushalt der nächsten Jahre seien für das Bauprojekt insgesamt 5,2 Millionen Euro vorgesehen, so Bürgermeister Oswald. Für genauere Zahlen müsse man nun Fachplaner beauftragen.

© SZ vom 29.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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