Gemeinderat:Bajazzo, Bauland und Busverkehr

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Vaterstetten befasst sich diese Woche mit Dauerthemen, darunter die Umfahrung von Weißenfeld und Parsdorf - und wie es mit den Rathauskonzerten weiter gehen soll

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Mehrere seit langem diskutierte Vorhaben will der Vaterstettener Gemeinderat kommende Woche auf den Weg bringen. So soll in der Sitzung, die am Donnerstag um 19 Uhr beginnt, unter anderem der Beginn des Planfeststellungsverfahren für die Umfahrung von Weißenfeld und Parsdorf beschlossen werden. Auch über Details zum geplanten Einheimischenbauland will das Gremium beraten. Außerdem entscheidet sich, ob es die Vaterstettener Rathauskonzerte auch künftig in gewohntem Umfang geben wird.

Bereits vor drei Jahren war die Zahl der Aufführungen bei der Traditionsveranstaltung verringert worden. Statt vier gibt es seitdem nur noch zwei Sonderkonzerte, Ziel war es, die Kosten zu senken. Die Gemeinde unterstützt die beliebte Konzertreihe, die es immerhin seit 38 Jahren gibt, jedes Jahr mit einem Zuschuss zu den Künstlergagen. Erst vor zwei Wochen wurden im Kulturausschuss 67 500 Euro für die kommende Saison bewilligt. Offenbar zu viel Geld für die Freien Wähler, sie haben noch am gleichen Tag einen Antrag eingereicht, wonach die Zahl der Konzerte weiter reduziert werden soll. Mindestens so lange wie die Rathauskonzerte gibt es in Vaterstetten auch die Diskussion um eine Umgehungsstraße für die nördlichen Ortschaften. Konkret wurde die Planung mit dem neuen Parsdorfer Gewerbegebiet. Dieses, so die Einschätzung von Verkehrsexperten, sei langfristig mit den vorhandenen Straßen nicht zu versorgen. Darum verlangte die Gemeinde vom Investor der Gewerbeflächen auch einen Zuschuss zum Straßenbau - mit 4,5 Millionen Euro immerhin ein gutes Viertel der Gesamtkosten - der allerdings verfällt, wenn bis kommendes Jahr nicht mit dem Bau begonnen wird. Im Juli bereits verkündete Vaterstettens Zweiter Bürgermeister Martin Wagner, man habe die nötigen Flächen beisammen oder in Aussicht. Nun scheint man die Grundstücke offenbar so sicher zu haben, dass die Gemeinde ins Genehmigungsverfahren gehen will. Ebenfalls ein Dauerthema ist das Einheimischenbauland im neuen Wohngebiet Nordwest. Dieses könnte am Donnerstag einen guten Schritt vorankommen, der Gemeinderat will die entsprechenden Vermögensgrenzen für die Vergabe der Parzellen festlegen. Noch nicht entschieden ist allerdings, ob die Begünstigten selber bauen dürfen, oder ob dies ein Bauträger für sie übernimmt.

Eher eine Formalie - wenn auch eine mit gelegentlich hohem Diskussionsbedarf - ist die Erlaubnis für verkaufsoffene Sonntage in Parsdorf, welche der Gemeinderat jedes Jahr erneut beschließen muss. Um Parsdorf geht es auch bei der Befragung der Bus-Fahrgäste, die im Gremium vorgestellt wird. Hintergrund ist, dass der Hauptsponsor der Buslinie nach Parsdorf, das Möbelhaus Segmüller, seinen Beitrag im vergangenen Jahr reduzierte, mit dem Argument, die neuen Nachbarn im Gewerbegebiet sollten auch mitzahlen. Was einige davon schließlich auch taten, allerdings musste die Gemeinde trotzdem das Busnetz etwas ausdünnen. Die Fahrgastbefragung soll nun darüber Aufschluss geben, welche Verbindungen wann nachgefragt sind. Damit verbunden ist auch die mögliche Einrichtung eines Seniorenfahrdienstes in der Gemeinde, dieser könnte besonders in den Randzeiten das Busnetz ergänzen.

Um Busse geht es auch bereits am Mittwoch im Finanzausschuss, ebenfalls um 19 Uhr, wenn darüber beraten wird, ob es die verbilligten Fahrkarten für Schüler ein Jahr länger geben soll. Verlängert werden soll aber auf jeden Fall der Vertrag von Klimaschutzmanager Tobias Aschwer. Der Umweltausschuss hat sich dafür bereits ausgesprochen, dass der Finanzausschuss nun den Antrag auf Anschlussförderung beim Umweltbundesamt stellt, gilt als sicher.

Ebenso wie wohl der Grundstücks- und Bauausschuss am Dienstag dem Bau einer Unterkunft für Asylbewerber und Obdachlose am Föhrenweg zustimmen dürfte. Dieses Gemeinschaftsprojekt zwischen Gemeinde und Land zieht sich seit 2013 hin, im kommenden Jahr soll aber endlich gebaut werden. Geplant ist, dass in dem Gebäude neben dem Wertstoffhof 100 Plätze für Flüchtlinge sowie acht für Obdachlose entstehen sollen, die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr.

© SZ vom 08.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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