Für fast zehn Millionen Euro:Großzügige Investition in die Zukunft

Lesezeit: 2 min

Grafinger Stadtrat beschließt den Bau eines Kinderzentrums mit sechs Gruppen und gleich noch eine weitere Kita

Von Thorsten Rienth, Grafing

Fast zehn Millionen Euro hat der Grafinger Stadtrat am Dienstagabend für zwei Vorhaben in der Kinderbetreuung freigegeben: Die etwa 8,5 Millionen Euro für das Kinderzentrum an der Forellenstraße bedeuten die bislang mit Abstand größte Grafinger Kita-Investition. Mit dem Erwerb der ehemaligen Steinmetzwerkstatt im Dobelweg 23 und dem Beschluss des Umbaus ergriff die Stadt auch gleich die Gelegenheit für die Einrichtung einer weiteren Kindertagesstätte.

Im Kinderzentrum auf der Wiese zwischen Mittelschule, den Tennisplätzen und der Forellenstraße entstehen voraussichtlich je zwei neue Krippen-, Kindergarten- und Hortgruppen. Ursprünglich hatte die Stadt sogar bis zu zwölf Gruppen angepeilt. "Aber der Träger sagt, dass aus pädagogischer Sicht die sechs Gruppen das Maximale sind", erklärte Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) in der Sitzung.

Auf den knapp 2200 Quadratmetern Bruttogrundfläche sind auch Multifunktionsräume vorgesehen, die zum Beispiel Grafinger Vereine, VHS oder die Mittagsbetreuung mitbenutzen können. In der Kostenschätzung von 8,5 Millionen Euro sind bereits 900 000 Euro als Puffer für Unwägbarkeiten angesetzt. Etwa die Hälfte des Geldes wird wohl aus staatlicher Förderung kommen.

Der Vorplanung zufolge liegt der Haupteingang etwa in der Mitte des in Ost-West-Richtung ausgerichteten länglichen Gebäuderiegels. Erweiterungsmöglichkeiten bestehen in Richtung Westen. Die Krippengruppen orientieren sich nach Süden zu deren Außenspielbereich. Die Kindergarten- und Hortgruppen richten sich nach Norden - wo sich deren "Spielplatz" befinden soll.

"Das hat den Vorteil, dass wir getrennte Außenspielflächen für die Krippenkinder auf der einen Seite und für die Kindergarten- und Hortkinder auf der anderen Seite haben", erklärte Yvonne Magdon aus dem technischen Stadtbauamt. Die Altersunterschiede seien ja bisweilen recht groß. Sorgen, dass die Spielflächen der Kindergarten- und Hortkinder zu sehr verschattet werden könnten, versuchte Magdon zu entkräften. "An dieser Stelle ist das Gebäude nur einstöckig." Da scheine die Sonne problemlos drüber.

Der weitere grobe Zeitplan sieht folgendermaßen aus: Nach dem Beschluss vom Dienstagabend erstellt die Stadtverwaltung bis Jahresanfang die Vergabeunterlagen. Im Juni - wegen des Bauumfangs muss die Ausschreibung europaweit laufen - sollen die Beauftragungen erfolgen. Im September 2020 dann würden die Bagger anrollen. Gesetzt, der Plan lässt sich halten, könnten dann im Februar 2022 die ersten Gruppen eröffnen - ungefähr zehn Jahre nach Beginn der Gedankenspiele zu einem neuen Grafinger Kinderzentrum.

Das zweite am Dienstagabend final beschlossene Betreuungsprojekt, der neuen Kita im Dobelweg 23, will die Stadt bereits im Jahresverlauf 2020 in Betrieb nehmen. Bereits vor einigen Monaten hatte sie per Erbbaurecht die alte Steinmetzwerkstatt auf dem Grundstück für gut 300 000 Euro erwerben können. Jetzt soll zeitnah der Umbau starten.

Zwei Gruppen sieht die Stadt dort vor, optimalerweise hat sie eine Kindergarten- und eine Krippengruppe im Visier. Eine Fassadenöffnung im Erdgeschoss soll sicherstellen, dass genügend Licht ins Gebäude fällt. Auch die Fenster und Außentüren müssten erneuert werden, hieß es in der Sitzung. Anschließend würde das Gebäude neu verputzt. Gänzlich neugestalten lassen müsse die Stadt den Außenbereich - "um den Kindern einen bespielbaren Garten bieten zu können".

Auf knapp 1,1 Millionen Euro bezifferte die Stadtverwaltung den Kostenrahmen für dieses Projekt. Mit dem Beschluss ging auch der Auftrag ans Rathaus einher, sich auf die Suche nach einem Träger für die neue Kindereinrichtung im Dobelweg zu machen.

© SZ vom 06.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: