Forstinning:Petition gegen die Umfahrung

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Verein "Bürgerinitiative St 2080" will Online-Unterschriften im Ebersberger Kreistag vorlegen

Der Streit um die geplante Umgehungsstraße in Forstinning geht in die nächste Runde. Die Gegner der Umfahrung haben nun eine Petition gestartet, mit der sie im Internet Unterschriften gegen das Vorhaben des Gemeinderats und des Freistaats Bayern sammeln. "Hände weg vom Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst", lautet die Forderung des Vereins "Bürgerinitiative St 2080". Zu finden ist die Petition unter dem Link openpetition.de/!ebersbergerforst. Unterschreiben kann, wer einen Internetzugang hat. Die Petition ist noch 170 Tage offen und richtet sich an Landrat Robert Niedergesäß und den Ebersberger Kreistag. Bis Freitagnachmittag (15 Uhr) sind 160 Eintragungen eingegangen, davon sollen nach Angaben der Seite 71 aus dem Landkreis Ebersberg sein.

Die Befürworter der Trasse erhoffen sich, dass so der Lärm aus den Forstinninger Ortsteilen Moos und Schwaberwegen verschwindet. Die Petition ist nun ein weiterer Schritt derer, die das anders sehen. Einer Bürgerinitiative ist daran gelegen, zu verhindern, dass die Umgehung durch den Ebersberger Forst gebaut wird und somit nahe an die Häuser am Waldrand rückt. Deren Sprecher Ludwig Seebauer sieht gute Chancen, dass der Beschluss des Forstinninger Gemeinderats noch gekippt werden kann. Bereits Mitte der 1960er Jahre habe "Volkes Stimme mit einer nahezu gleichnamigen Aktion (...) Naturfrevel im Ebersberger Forst verhindert", heißt es in einer Pressemittelung vom Donnerstagabend. Seebauer bezieht sich auf die erfolgreichen Proteste gegen das einstige Vorhaben, den Cern-Teilchenbeschleuniger im Ebersberger Forst unterzubringen.

Seebauers Initiative äußerte zuletzt zunehmend Kritik an den Planern und Befürwortern, so auch hier. "Den Rosenheimer Straßenbauern und einigen Mitbürgern" wirft Seebauer vor, ihnen sei "nicht klar, was sie hier aufs Spiel setzen". Wie sonst auch führt die Bürgerinitiative hier die Natur als Hauptargument gegen die Umfahrung an, nicht die Nähe der Trasse zu den Bewohnern am Waldrand. Wegen der "Wichtigkeit und Bedeutung von Landschaftsschutz- und Bannwaldgebieten" lädt der Verein am Freitag, 10. November, um 18 Uhr in den Anzinger Forsthof "Zum Wilderer" ein. Für 19 Uhr ist eine "offene Diskussionsrunde mit renommierten Experten" angekündigt.

© SZ vom 04.11.2017 / koei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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