Energie:Nahwärme für Ebersberg

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Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr (rechts) erläutert, wie ein Quartierskonzept aussehen könnte. (Foto: privat)

Grüne wollen Böhmerwaldstraße und Neubaugebiet anschließen

Nahwärme im Bereich Böhmerwaldstraße? "Man könnte sie hier sicher wirtschaftlich machen", war Hans Gröbmayrs Meinung bei einer Infoveranstaltung des Grünen-Ortsverbands in Ebersberg. Hauptproblem beim Errichten von Nahwärmenetzen ist nach Erfahrung des Klimaschutzmanagers, "die Leute gleichzeitig zu diesem Schritt zu bewegen". "Wenn das nicht bald wird", konstatierte ein Anwohner der Böhmerwaldstraße, "dann steige ich aus". Seine alte Heizung würde es nicht mehr lange machen. Das gleiche Problem hat die evangelische Kirche mit ihren in die Jahre gekommenen Heizanlagen. Pfarrer Edzard Everts zeigte sich höchst interessiert an dem Anschluss an ein Nahwärmenetz.

Entsprechend einem neu erstellten Energienutzungsplan ist der Bedarf an Wärme bei den Liegenschaften der Kirche eher ungünstig. Im umliegenden eng bebauten Gebiet bestehe jedoch eine hohe Wärmedichte, erläuterte Gröbmayr und garantierte: "Es wird nichts gemacht, was nicht wirtschaftlich ist." Im Neubaugebiet Friedenseiche 8 sei der Bedarf an Nahwärme dagegen nicht so groß, weil die dortigen Häuser im "Plus-Energie-Standard" errichtet werden könnten. Eher komme für diesen Komplex eine Nahkälte zur Klimatisierung in Frage. Davon könnten auch die Anrainer Aldi und Edeka profitieren.

Bürgermeister Walter Brilmayer schien den Überlegungen gegenüber aufgeschlossen. Anfang Mai werde im Stadtrat der Energienutzungsplan vorgestellt. "Dann werden wir ein oder zwei Gebiete heraussuchen, mit denen wir anfangen", sagte er und schlug eine Teilbürgerversammlung vor, um das Projekt in Gang zu bringen. Eine genauere Einschätzung der energetischen Situation seitens des Landratsamts versprach indes Hans Gröbmayr, sobald man sich auf einen Quartier verständigt habe. Stadträtin Rosemarie Will (Grüne) regte an, das Vorhaben im Stadtmagazin bald zu erklären, damit sich die Anwohner rechtzeitig darauf einstellen könnten. Das Alter der Heizungen und den jeweiligen Wärmeverbrauch könne man mittels Fragebogen schon abfragen, schlug Pfarrer Everts vor - eine Aufgabe, die der Bürgermeister gerne dem künftigen Klimaschutzmanager in Form eines Quartierskonzepts überlassen würde.

Und die Finanzierung? Für Kurt Scholz, Vorstand der Ebersberger Bürgerenergiegenossenschaft (BEG eG), kein Problem. Wenn das Projekt Aussicht auf Wirtschaftlichkeit habe, "dann starten wir es auch". Von einer Beteiligung der bürger zeigte sich Everts angetan: "Das partnerschaftliche Verhältnis bei einer Genossenschaft erscheint mir viel sympathischer."

© SZ vom 28.03.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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