Instrumentalunterricht kann bisweilen ordentlich ins Geld gehen, besonders, wenn zusätzlich noch ein Instrument geliehen oder gar gekauft werden muss. Unterstützung für viele Musikschüler bieten daher Fördervereine - so auch in Vaterstetten. An diesem Freitag feiert der Verein der Förderer und Freunde der dortigen Musikschule sein 40-jähriges Bestehen.
Von der Idee zur Gründung ging es 1978 sehr schnell: Auf einer Versammlung des Elternbeirats fanden sich, nachdem der Vorschlag eines Fördervereins aufkam, prompt 28 zukünftige Mitglieder zusammen. Finanziert wird der Verein seitdem durch regelmäßige Mitgliederbeiträge und Spenden. Gesammelt werden diese auf Veranstaltungen der Musikschule, beispielsweise beim Tag der offenen Tür, oder des Vereins selbst. Vor allem alteingesessene Bürger der Gemeinde würden das Anliegen öfter mit höheren Spenden unterstützen, sagt der Vorsitzende des Fördervereins, Klaus Röser. Das eingenommene Geld, in vier Jahrzehnten insgesamt immerhin mehr als 210 000 Euro, fließt in erster Linie in die Unterstützung von bedürftigen Kindern, denen somit die Möglichkeit des Instrumentalunterrichts gegeben wird - der Zugang zur Musik soll nicht an deren finanzieller Leistungsfähigkeit scheitern.
Aber auch die Anschaffung von hochwertigen, kostspieligen Instrumenten wie etwa eines Konzertflügels oder eines Xylofons sowie Fortbildungen und Seminare für die Musiklehrer können durch den Förderverein bezuschusst werden. Kürzlich erst wurde Anschaffung eines ¼-Cellos unterstützt, dadurch wird sichergestellt, dass auch schon die Kleinsten ab sechs Jahren die Möglichkeit haben, zu musizieren. "Jedem Kind ein Instrument", so die Vision des Vereins. Schüler, die erfolgreich bei Wettbewerben wie "Jugend musiziert" antreten, können außerdem mit kleinen Zuwendungen bedacht werden.
Kurz nach seiner Gründung übernahm der Förderverein zudem die Trägerschaft für die Rathauskonzerte Vaterstetten, die im selben Jahr Premiere feierten. Die Zusammenarbeit war nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass der langjährige Musikschulleiter Kurt Schneeweis auch die Rathauskonzerte initiiert hatte. Bis 1999 wurde die Reihe, die mit Auftritten renommierter Künstler bis heute eine wichtige kulturelle Institution der Gemeinde darstellt, vom Förderverein mit organisiert. "Das war aber mit viel Arbeit und Bürokratie verbunden", erinnert sich Röser. Daher konzentriere man sich heute nur noch auf die Musikschule.
Mit der Musikschule selbst verlief die Zusammenarbeit laut Röser stets problemlos - wenngleich diese nach einer Umstrukturierung im vergangenen Jahr momentan noch ohne Leitung ist. Damit in solch einer schwierigen Situation keine Missverständnisse oder Unklarheiten entstehen, seien gute Kontakte zu Verwaltung und Musiklehrern umso unentbehrlicher, so Röser.
Er und auch Franz Ecker, Gründungsmitglied des Fördervereins, machen deutlich, dass die verschiedenen Institutionen von Vaterstetten und deren Vertreter gut zusammenarbeiten, um die örtliche Musiklandschaft besonders in Bezug auf den Nachwuchs zu erhalten. "Die Musikschule ist eine kulturelle Bereicherung für den Einzelnen und die Gemeinden und somit auch eine präventive Jugendhilfe. Die Gemeinden sind gut beraten, wenn sie das erkennen. Denn was man für die Musikschule ausgibt, braucht man später nicht für die Jugendhilfe auszugeben", so formulierte es Simon Hundemeyer, einer der Vorgänger von Klaus Röser.
Im Jubiläumsjahr zählt Röser 127 Mitglieder, also etwa hundert mehr als zu Beginn. Das älteste Mitglied ist 88 Jahre alt und schon seit Anfang an dabei. Natürlich könnten es noch mehr Unterstützende sein, so der Vorsitzende. Dennoch sei man mit der Entwicklung sehr zufrieden. Wenn das kein Grund zum Feiern ist.
J ubiläumsfeier an diesem Freitag, 23. Februar, um 19 Uhr im katholischen Pfarrsaal in Vaterstetten. Lehrer und Schüler gestalten ein musikalisches Programm, für Verpflegung ist gesorgt. Highlight des Abends stellt eine Verlosung dar, bei der verschiedene Preise gewonnen werden können.