Ehrung in Ebersberg:Saubere Trikots und zünftige Traditionspflege

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Josef Götz und Maria Hoiß sind stolz auf die Auszeichnung, die ihnen Landrat Robert Niedergesäß (von links) überreicht. (Foto: Landratsamt/oh)

Maria Hoiß und Josef Götz werden mit dem Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet

Wenn die Fußballer des TSV Emmering aufs Feld laufen, tun sie das stets in frisch gewaschenen, wohlriechenden Trikots. Dafür trägt seit ungefähr 50 Jahren Maria Hoiß Sorge: Sie hat die Trikotpflege übernommen, als ihr Mann Josef Hoiß Spartenleiter der Abteilung Fußball wurde. Eines Tages brachte er Fußballtrikots zum Waschen mit nach Hause - und seither stehen die beiden Waschmaschinen von Maria Hoiß selten still. Vom DFB ist sie bereits für ihr ausdauerndes Engagement geehrt worden, nun hat sie auch noch das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten dafür erhalten.

Überreicht hat es Landrat Robert Niedergesäß (CSU) bei einer kleinen Feier im Landratsamt. "Mit Ihrem kontinuierlichen ehrenamtlichen Engagement tragen Sie seit Jahrzehnten einen besonderen und wertvollen Anteil zum allgemeinen Vereinsleben bei. Mit über 80 Jahren haben Sie immer noch Spaß an dieser speziellen Wochenendaufgabe und freuen sich über den Kontakt zu den jungen Spielern, wenn sie die Trikots wieder abholen", sagte Niedergesäß in seiner Laudatio.

Geehrt wurde auch Josef Götz vom Kirchseeoner Trachtenverein, hier war er im Laufe der Jahrzehnte zwar nicht für frisch gewaschene Hemden, dafür für fast alles andere einmal zuständig. Zunächst kümmerte sich er sich als Kassier um die finanziellen Angelegenheiten des Vereins, seit 1992 ist er Vorsitzender und bewies in dieser Funktion immer wieder sein großes Organisationstalent, etwa beim Vereinsjubiläum im Jahr 1995. 110 Trachtenvereine und 22 Musikkapellen beteiligten sich damals am Umzug, 2000 Zuschauer standen am Straßenrand.

Doch er rief auch Veranstaltungen wie das Maibaumaufstellen und das jährliche Weihnachtssingen oder den Musikantenhoagart ins Leben. 2016 gründete der Verein sogar eine eigene Goaßlschnalzergruppe, die seither bei vielen Auftritten das bayerische Brauchtum präsentiert. "Die Förderung und Erhaltung des bodenständigen Volksgutes im Tanz, im Lied, in der Mundart sowie der Musik ist für Sie eine absolute Herzensangelegenheit. Für die Trachtensache haben Sie einen Großteil Ihrer Freizeit investiert und werden dabei von Ihrer Familie tatkräftig unterstützt", fasste der Landrat Götz' Leistungen in seiner Laudatio zusammen.

Seit vielen Jahren engagieren sich auch sieben Männer, die dafür mit einer Ehrenurkunde vom bayerischen Finanzminister Albert Füracker ausgezeichnet wurden. Sie bekleiden das älteste noch erhaltene Ehrenamt der kommunalen Selbstverwaltung, darauf wies der Landrat in der Feierstunde hin: Als Feldgeschworene unterstützen sie bei Vermessungsarbeiten und fungieren als Bindeglied in der Zusammenarbeit zwischen Behörde und Bürgern. Gewählt werden Feldgeschworene auf Lebenszeit. Bereits seit 40 Jahren ist Josef Straßer aus Pliening inzwischen im Einsatz, immerhin auf 25 Jahre bringen es Egid Mair aus Bruck sowie Adolf Bachmeier, Kaspar Kronester, Konrad Lutz, Georg Riedhofer und Josef Vogl, die alle aus Oberpframmern stammen.

© SZ vom 28.10.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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