Mit nachdenklichen Worten hat Bürgermeister Ernst Eberherr (CSU/FW) am Sonntag beim gemeinsamen Neujahrsempfang der politischen und kirchlichen Gemeinde vor etwa 190 Gästen an die Ereignisse im Landkreis und in der Welt im vergangenen Jahr erinnert. Der Zustrom an Flüchtlingen habe angehalten, er gebe Bundeskanzlerin Angela Merkel dennoch recht, wenn sie sage: Wir schaffen das. "Es gibt keine Alternative dazu", unterstrich Eberherr, der sich gleichzeitig aber für eine Obergrenze aussprach. Die ehrenamtlichen Helfer seien am Limit und könnten die Arbeit auf Dauer nicht mehr leisten. "Es sind alle demokratischen Kräfte aufgefordert, das Streiten zu beenden und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen", sagte der Bürgermeister. Es sei "nicht zielführend", gerade die anzugreifen, die in diesem Bereich am meisten leisteten, "wie unsere Bundeskanzlerin, unseren Ministerpräsidenten oder unseren Landrat". Wichtig sei es, an den Grenzen wieder lückenlos zu kontrollieren und unberechtigte Personen nach einem zügigen Verfahren zurückzubringen. Die anerkannten Bewerber sollte man "zügig nach unseren Werten in die Gesellschaft eingliedern". Gleichstellung von Mann und Frau und Religionsfreiheit müssten dabei die Basis sein. Eberherr sagte, man müsse freilich auch an die denken, die im Elend zurückgelassen worden sein, "Frauen und Mütter, die von ihren Männern und Söhnen verlassen wurden".
Kritisch äußerte sich der Bürgermeister aber auch zu anderen Themen - etwa zu der Tatsache, dass die Energiewende inzwischen fast kein Thema mehr ist. Doch es gab auch Erfreuliches - beispielsweise die Auszeichnung von Uschi Breithaupt mit dem Ehrenpreis der Gemeinde. Breithaupt ist nicht nur seit 20 Jahren im Gemeinderat vertreten, sie ist auch sonst ehrenamtlich seit Jahrzehnten im Einsatz, im Sportverein, aber auch im Kreis der Egmatinger, die sich um die Asylbewerber kümmern. Ein guter Grund anzustoßen und zu feiern. Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang wie schon seit 26 Jahren von der Blaskapelle.