EGA in Grafing:Die geballte Wirtschaftskraft

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Bei der Eröffnung der Kreisgewerbeschau begutachten die Gäste die Leistungen lokaler Firmen. Knapp 110 Handwerker und Unternehmen präsentieren sich noch bis Sonntag auf dem Volksfestplatz

Von Daniela Gorgs, Grafing

Es regnet in Strömen, als Angelika Obermayr am Freitagvormittag die Landkreismesse EGA eröffnet. Die Grafinger Bürgermeisterin steht unter einem Zeltvordach im Trockenen und blickt auf Bürgermeister, Gemeinde- und Stadträte, die auf dem Volksfestplatz unter Regenschirmen stehen. Ihre Rede ist entsprechend kurz, aber inhaltsvoll und äußerst positiv: Mit der Leistungsschau zeige man ein blühendes Mittelzentrum Grafing und Ebersberg und gute nachbarschaftliche Beziehungen. "Das neue Messekonzept ist voll aufgegangen." 90 Prozent der Aussteller stammen aus dem Landkreis, 20 Prozent aus Grafing.

Golfen am Stand der Ecovis Steuerberatungsgesellschaft: Landrat Robert Niedergesäß braucht ein paar Schläge. Bürgermeisterin Angelika Obermayr trifft mit dem ersten Schlag ins Ziel. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Für Landrat Robert Niedergesäß ist das ein "starkes Signal". Die Leistungsschau, die im zweijährigen Rhythmus zwischen Grafing und Ebersberg pendelt, werde von den Betrieben sehr gut angenommen. In zwei Hallen und auf dem Freigelände dazwischen könnten die Besucher sehen, wie gut der Landkreis aufgestellt sei, "und wie viel er in Zeiten von Google und Amazon zu bieten hat". Zum dritten Mal habe die Zeitschrift Focus Money den Landkreis Ebersberg bundesweit zum Wirtschaftsstandort Nummer eins gekürt.

In der kleineren Halle kann man den Handwerkern bei der Arbeit zu sehen. Roland Perdivon der Spenglerei Josef Pollinger fertigt eine Blume an. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Auf einem Rundgang durch die Hallen überzeugen sich die ersten Besucher von der Leistungskraft und dem vielfältigen Angebot der knapp 110 Aussteller. Gleich rechts am Eingang präsentiert sich das Gesundheitsamt Ebersberg. Man kann dort eine Rauschbrille aufsetzen und versuchen eine Tür aufzusperren. Der Landrat grinst, lehnt das Ausprobieren jedoch ab. Ihn zieht es an den nächsten Stand, wo seine Kollegen das Landratsamt Ebersberg mit Klimaschutz, Gesundheitsregion plus, Tourismus und Wirtschaftsförderung vorstellen. Es werden viele Hände geschüttelt, Gummibären gegessen. Die Lokalpolitiker ziehen von Aussteller zu Aussteller, verweilen kurz und lassen sich über die Besonderheiten der jeweiligen Firma aufklären.

Die Brotprüfung der Bäckerinnung findet in diesem Jahrauf der EGA in Grafing statt. Manfred Stiefel testet. Für die Besucher gibt es Kostproben. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Ein kurzer Plausch mit den Mitarbeitern des Berufsförderungswerks Kirchseeon über Weiterbildung und Fachkräftemangel. Am nächsten Stand, Pflegestern Seniorenservice, geht es um Wohnkonzepte für die ältere Generation. Bei "Wenatex Schlafsystem" darf der Landrat probelieben, und er erhält Tipps, welches Kissen der schmerzgeplagten Halswirbelsäule hilft. Nicht ausprobieren können die Lokalpolitiker die technisch diffizile Drohne, die mit installierter Wärmekamera einen guten Überblick über Brände bietet, wie ein Mitarbeiter der Firma Hess & Weißpfennig erläutert.

An der nächsten Station gibt es Bier, angesichts der Uhrzeit in kleinen Gläsern. Am Schankhahn steht der Grafinger Wildbräu-Chef Gregor Schlederer. Rasch ist er von den Besuchern umringt. Direkt gegenüber präsentiert die Firma Eberwerk ihren Eberflitzer. Das E-Mobil schafft 45 Stundenkilometer und bietet Raum für eine Person. Der Landrat nimmt Platz. Das Leichtfahrzeug steht ihm gleich so gut, dass der Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz scherzt: "Robert, ich nehm' deinen alten Wagen." Auch Angelika Obermayr findet das Gefährt "toll". Während der Landrat ihre Tasche hält, nimmt auch sie Platz. Allerdings ist die Grafinger Bürgermeisterin zu groß für das kleine Auto.

Sehr bewundert wird das erst am Donnerstagabend fertig gestellte Modellhaus der Energieagentur Ebersberg-München, das aussieht wie ein Puppenhaus. Geschäftsführer Hans Gröbmayr legt kleine Bauklötze, die mit Daten gefüttert sind, in verschiedene Stockwerke. Eine Holzkesselheizung in den Keller zum Beispiel, oder eine Solaranlage auf das Dach. Die Bauklötze sind über Sensoren mit einem Rechner vernetzt, der auf dem Bildschirm sofort den Energieverbrauch anzeigt. Dieser variiert, je nach Heizungs- oder Fensterart. Auf der EGA gibt es viel zu sehen, ein Besuch lohnt sich, auch bei Regen.

© SZ vom 04.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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