Ebersberger Forst:Auf der Suche nach der Weißen Frau

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Spartensender TLC will sich in der Serie "Haunted" auch dem unheimlichen Phänomen im Forst widmen

Von Rita Baedeker, Ebersberg

Eine Rankingliste gibt es, in der liegt der Ebersberger Forst ganz weit vorne: Danach gehört der riesige Wald zu den zehn gruseligsten Orten in Europa. Trotz idyllischer Rad- und Wanderwege, trotz Forsthaus, Biergarten, Wildpark, Sauschütt und Skulpturenpfad hält sich seit Jahren in diversen Internet-Foren und -filmen hartnäckig die schaurige Legende von der "Weißen Frau". Sogar ein japanisches Fernsehteam war da, um dem Schauermärchen nachzugehen. Gesehen oder entdeckt hat man - nichts.

Vor vielen Jahren soll an der Staatsstraße von Ebersberg nach Schwaberwegen, genau an der Stelle, wo die Hubertuskapelle steht, eine Frau überfahren und sterbend zurückgelassen worden sein. Seither, so heißt es, spuke sie ruhelos rund um die Kapelle und erscheine Autofahrern des Nachts am Straßenrand. Wer nicht anhalte, dem greife sie ins Lenkrad und bewirke, dass der Fahrer tödlich verunglückt. In anderen Versionen hatte die Frau zwei Kinder bei sich, die ebenfalls starben, als das Unglück geschah.

Weder im Archiv der Stadt noch in den Polizei-Akten gibt es irgendeine historische Grundlage für diese Geschichte; dennoch hat sich die Weiße Frau zum Lieblingsthema der fantasiebegabten Geisterjäger entwickelt - und das nicht nur in Ebersberg, weiße Frauen spuken auch in Mooren, Schlössern und Burgen, etwa in Unterelkofen. Bekannt ist, dass es bis in die Achtzigerjahre an der Stelle, wo die Kapelle steht, vermehrt zu Unfällen kam, auch soll mal ein Auto die Kapelle gerammt haben. Als die Kurve entschärft worden war, gingen die Unfälle drastisch zurück.

Nach diversen, im Dunkeln und mit Statistinnen aus Fleisch und Blut gedrehten Filmchen auf Youtube nimmt sich nun das Fernsehen der Sache an und zwar der Spartensender TLC in seiner Sendung "Haunted - Seelen ohne Frieden". Mitten unter uns, so heißt es in der Pressemitteilung des Senders, "finden immer wieder Ereignisse statt, für die es wohl nur eine Erklärung gibt: Spuk! Schreie gequälter Seelen, die aus alten Villen hallen. Einsame Landstraßen, auf denen Tote umherirren. Dämonische Begegnungen in renommierten Kliniken oder romantische Schlosshotels, in denen die Gäste nachts ihren eigenen Alpträumen ins Auge blicken." Berichtet wird in der Sendereihe von übernatürlichen Ereignissen, die sich im deutschsprachigen Raum zugetragen haben.

Manche Augenzeugen ließen keinen Zweifel daran, dass alles, was ihnen widerfahren ist, wirklich so passiert sei. In sechs Episoden, die an Originalschauplätzen gedreht werden, berichteten Betroffene von schrecklichen Begegnungen, die ihr Leben für immer verändert hätten. Schauspieler Sky du Mont führt als Moderator und Gastgeber durch die Sendung.

"Wir suchen einen Augenzeugen des (paranormalen) Phänomens, der die Weiße Frau (vermeintlich) gesehen hat und bereit wäre, sein Erlebtes in einem Interview in München zu erzählen", sagt Producer Sebastian Markgraf. Die Interview-Drehs sind für September und Oktober angesetzt. Gesucht würden, so Markgraf, allerdings nicht nur Augenzeugen der Weißen Frau, sondern auch Menschen, die anderweitige Erfahrungen mit Paranormalem, Spuk und Geistern haben. Schauplatz muss auch nicht der Ebersberger Forst sein, auch wenn er die zweifelhafte Ehre hat, zu den zehn gruseligsten Orten Europas zu zählen.

Wer sich dem Sender TLC für ein Interview zum Thema Weiße Frau zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter haunted@odeon-entertainment.de oder Telefon (089)649 58 - 196 melden.

© SZ vom 18.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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