Ebersberg:Zwischen Teller und Tank

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Expertenhearing zur Rolle der regenerativen Energieerzeugung in der Landwirtschaft

Bioenergie ist im Landkreis Ebersberg in großer Bandbreite und je nach den örtlichen Gegebenheiten nutzbar. Landwirte wollen und sollen zu einer erfolgreichen Energiewende vor Ort beitragen. Dazu brauchen sie verlässliche Vorgaben der Bundes- und Europapolitik, um wirtschaftlich steuern zu können und nicht in Fehlinvestitionen getrieben zu werden. Kurz gesagt: Teller und Tank, die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln und von Rohstoffen zur Energiegewinnung, sind vereinbar, das sind die Schlussfolgerungen aus einem Experten-Hearing, das im Landratsamt stattgefunden hat.

Zu der Veranstaltung eingeladen waren Mitglieder des Umweltausschusses des Kreistages, des Regionalbeirates, der Projektgruppe "Nachhaltige Landwirtschaft", des Arbeitskreises "Energie und Ressourcen" und der Betreiber von Biogasanlagen aus dem Landkreis. Verschiedene Fachleute haben zu den Themenfeldern "Erzeugung von Energiepflanzen für die Nutzung von Biogasanlagen", "Biogene Treibstoffe aus und für die Landwirtschaft", "Technische Nutzung von Flächen" Referate gehalten und die Basis für die nachfolgende Diskussion gelegt.

Welche Rolle kann die Energie aus den Wäldern, von den Äckern und aus biologischen Abfällen spielen, ohne Natur und Landschaft zu stark zu beeinträchtigen? Und wie kann biogene Energie im Landkreis Ebersberg und in den Nachbarregionen nachhaltig erzeugt werden und welche technischen Alternativen gibt es zur Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zur Energiegewinnung außer dem Anbau von Energiepflanzen? Das waren Fragen, mit denen sich Referenten und Diskussionsteilnehmer auseinandergesetzt haben. Landrat Robert Niedergesäß zeigte sich im Anschluss zufrieden: "Das Hearing war ein wichtiger Austausch auf hohem fachlichem Niveau", sagte er. Die Erzeugung von Rohstoffen zur Gewinnung von Biogas, die Nutzung von Bioabfällen zur Biogaserzeugung und Flächen als Standort zur Nutzung der Sonnenenergie müssten nicht im Widerspruch zur klassischen Rolle der Landwirtschaft als Produzent von Lebensmitteln stehen. Hier sei vielmehr ein zusätzliches Geschäftsfeld für die Landwirtwirtschaft, dass sich noch weiterentwickeln werde. Das Landratsamt möchte Partner sein, denn die Landwirtschaft sei ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Energiewende.

© SZ vom 13.02.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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