Den früheren Landräten Hans Vollhardt und Gottlieb Fauth (beide CSU) soll in Würdigung ihrer Verdienste der Ehrentitel "Altlandrat" verliehen werden. Dieser wird das erste Mal in der Landkreisgeschichte vergeben, der Kreistag hatte auf Vorschlag von Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in seiner Sitzung vor der Sommerpause einstimmig die Einführung des Ehrentitels beschlossen. Die offizielle Verleihung ist in der nächsten Sitzung des Kreistages am 24. Oktober geplant.
Wie bei der Bezeichnung "Altbürgermeister" wird der Titel an verdiente ehemalige Amtsinhaber verliehen. "Mit dem Ehrentitel wird die Arbeitsleistung und werden die besonderen Verdienste beider Landräte gewürdigt", so Niedergesäß über seine beiden einzigen noch lebenden Vorgänger. Hans Vollhardt hat in seiner Amtszeit von 1994 bis 2002 die Verwaltungsreform "Landratsamt 2000" initiiert und durchgeführt. Im Landratsamt startete die Einführung von betriebswirtschaftlichen Elementen in der Verwaltung, Stichwort Kosten- und Leistungsrechnung und Controlling. Begonnen wurde unter Vollhardt außerdem mit der Generalsanierung der Kreisklinik sowie mit der ersten Erweiterung des Landratsamtes. Sein Nachfolger Gottlieb Fauth, der das Amt von 2002 bis 2013 bekleidete, führte den Verwaltungsreformprozess konsequent fort. Als erster Landrat in Bayern ersetzte er das bisherige kameralistische System zur Finanzverwaltung durch die sogenannte Doppik. Ein großer Schwerpunkt in Fauths Amtszeit war der Bau von Schulen. Neu gebaut wurden das Gymnasium Kirchseeon und die Dominik-Brunner-Realschule in Poing, die meisten anderen Landkreisschulen wurden energetisch saniert und erweitert. Begonnen und fast zu Ende geführt wurde in dieser Zeit zudem die Generalsanierung und Erweiterung des Landratsamtes.