Ebersberg:Zusammenhalt als Motivation

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Franziska Holzbauer wird zwei Jahre lang Ansprechpartnerin für die Feuerwehrjugend sein. (Foto: privat)

Franziska Holzbauer aus Glonn ist die erste Kreisjugendsprecherin der Feuerwehr im Landkreis

Von Cindy Wersche, Ebersberg

Die Kreisbrandinspektion Ebersberg verzeichnet einen neuen Rekord. Ende 2015 wurden erstmals 405 Jugendliche gezählt, die sich in der Jugendfeuerwehr engagieren. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Freiwillige den insgesamt 27 Jugendgruppen im Landkreis beigetreten. "Die Jugendlichen werden bei uns nicht nur zu hervorragenden Nachwuchsfeuerwehrkräften ausgebildet, sondern lernen in den Jugendgruppen auch soziale Kompetenzen und Teamgeist zu entwickeln", erklärt Mathias Weigl, Kreisbrandmeister und Kreis-Jugendfeuerwehrwart. Erstmals gibt es auch eine Kreisjugendsprecherin: Die 17-jährige Franziska Holzbauer aus Weigl wird für die nächsten zwei Jahre das Sprachrohr der jungen Freiwilligen aus allen Gemeinden sein.

Für sie selbst war es eigentlich keine Frage, sich bei der Feuerwehr zu engagieren, erzählt die junge Frau. Ihr Vater ist bereits seit 30 Jahren bei der Feuerwehr aktiv, schon als Kind lernte sie daher die Tätigkeiten kennen. "Ich bin mit 14 Jahren der Jugendfeuerwehr in Glonn beigetreten. Je nach Landkreis wird man im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren in die Jugendfeuerwehr aufgenommen und kann dann mit 18 Jahren in den aktiven Dienst übertreten. Ich war bereits zwei Jahre lang die Jugendsprecherin der Glonner Jugendfeuerwehr und freue mich jetzt, unter anderem die Vernetzungstreffen aller Jugendsprecher der einzelnen Feuerwehrgruppen mit zu organisieren und die Jugendfeuerwehr beim Kreisjugendring zu vertreten."

85 der 405 Nachwuchsfeuerwehrleute sind Mädchen

Zwar nimmt der Anteil der Mädchen und Frauen bei der Feuerwehr stetig zu, dennoch sind sie immer noch deutlich in der Unterzahl: Nur 85 der 405 Jugendfeuerwehrleute sind Mädchen. Daher habe ihr freiwilliges Engagement auch ihre Mitschüler immer sehr interessiert, erzählt Franziska Holzbauer, die im vergangenen Jahr das Abitur gemacht hat. Eine ihrer Freundin bewarb sich schließlich auch bei der Feuerwehr. "Meine Klassenkameraden fanden den Job richtig cool und interessant. Es ist mal was anderes", sagt die 17-Jährige.

Wenn sie sich nicht gerade für die Belange und Interessen ihrer Kollegen einsetzt oder an den 14-tägig stattfindenden Feuerwehrübungen teilnimmt, arbeitet die junge Frau bei dem Glonner Schokoladenformhersteller Brunner. Bevor sie im September eine Ausbildung beginnt, möchte sie aber erst einmal die Welt erkunden. "Die Arbeit bei der Feuerwehr ist ein Hobby, aber ich habe auch andere Interessen", erklärt sie.

Dennoch will sie mit 18 auf jeden Fall in den aktiven Dienst der freiwilligen Feuerwehr eintreten. "Was mir an der Arbeit bei der Feuerwehr mit am meisten gefällt, ist die Hilfsgemeinschaft. Keiner wird ausgegrenzt, alle halten zusammen und sind füreinander da. Wir haben sogar einen Freiwilligen bei der Feuerwehr, der im Rollstuhl sitzt. Inklusion spielt also auch eine wichtige Rolle bei uns."

Wichtig ist auch die umfassende Vorbereitung auf die Aufgaben, wie Franziska Holzbauer betont. Mit etwa 15 Jahren gebe es für die Nachwuchsfeuerwehrleute eine Grundausbildung, in der sie mit allen Inhalten des Jobs vertraut gemacht werden, erzählt die Glonnerin. Dabei werden die jungen Leute sowohl mit Bildern schwerer Unfälle, als auch mit anderen Situationen und Themen konfrontiert, die zu der weniger positiven Seite gehören. Nur so könnten die Jugendlichen erfahren, wie hart der Job wirklich sein kann, erklärt die Jugendsprecherin.

© SZ vom 08.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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