Die Ebersberger SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher fordert erneut eine Aufstockung der Polizei im Landkreis Ebersberg. Denn wie die jüngsten Zahlen aus dem Innenministerium zeigten, bestehe nach wie vor eine große Diskrepanz zwischen der als notwendig kalkulierten und der tatsächlich einsatzbereiten Polizeistärke: "Wenn fast ein Viertel der Stellen in den Polizeistandorten Ebersberg und Poing nicht besetzt sind, besteht in meinen Augen dringender Handlungsbedarf", so Rauscher.
Für die Polizeidienststelle in Ebersberg besteht ihren Angaben zufolge eine Sollstärke von 52 Beamten. Jedoch waren Ende 2016 nur 40 Beamte einsatzbereit. "Damit hat sich die Personalsituation gegenüber dem Vorjahr nur minimal verbessert", sagt Rauscher. "In der Dienststelle in Poing ging die Zahl der einsatzbereiten Beamten gegenüber dem Vorjahr sogar zurück." Die Unterbesetzung mache sich auch in den zu leistenden Überstunden bemerkbar: Insgesamt häufte sich die Mehrarbeit im gesamten Landkreis im Jahr 2016 auf 5407 Stunden - das entspreche einem Anstieg gegenüber 2015 um knapp 25 Prozent. "Pro Kopf kamen somit in der Dienststelle Ebersberg 64 Überstunden zusammen, in Poing 47 - statt einer Arbeitsentlastung gab es im vergangenen Jahr also schon wieder Mehrbelastungen."
Bereits im vergangenen Jahr hatte die SPD-Abgeordnete sich nach Besuchen in den beiden Polizeidienststellen mehrfach bei Innenminister Joachim Herrmann (CSU) für weitere Stellen eingesetzt. "Bei seinem eigenen Besuch in der Polizeiinspektion Ebersberg hat der Innenminister dann vollmundig angekündigt, eine Verbesserung der Personalsituation ab September 2016 in die Wege zu leiten - doch die Zahlen sprechen nach wie vor eine andere Sprache", kritisiert Rauscher. Sie will sich nun erneut mit ihrer Forderung nach Personalaufstockung an den Innenminister wenden.