Ebersberg:Zu hoch, zu eng, zu viel Verkehr

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Anwohner äußern Kritik an Plänen für Baugebiet Friedenseiche VIII

Von Max Nahrhaft, Ebersberg

Das Bauplanungsgebiet Friedenseiche VIII stiftet nicht nur Frieden in der Stadt Ebersberg. Viele Anwohner haben die Entwürfe der fünf Architekturbüros begutachtet und ihre Kritik an den Technischen Ausschuss weitergegeben. Der hat sich nun in seiner jüngsten Sitzung mit den Anregungen auseinandergesetzt.

"Es war genau richtig, dass wir den Bebauungsplan für die Bürger öffentlich gemacht haben. Niemand soll später sagen können, dass er nicht gehört wurde", so Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU). Die Kritik der Ebersberger bezog sich besonders auf die zukünftigen Gebäudehöhen und die spätere Verkehrsführung. Einer der Anwohner hatte sogar die Möglichkeit, vor dem Ausschuss zu sprechen: "Meiner Meinung nach ist die Bebauung viel zu dicht. Es gibt in den Plänen keine Freiflächen für Kinderspielplätze oder ähnliches. Außerdem liegt das Baugebiet am westlichen Rand der Stadt, trotzdem sind die Gärten der Häuser nach Osten Richtung Ortsmitte und nicht westlich gen Natur ausgerichtet." Philipp Goldner (Grüne) sagte dazu: "Dass die Bebauung dichter wird, war von Anfang an geplant, um genug Wohnraum zu schaffen. Aber was ich nicht verstehe: dass am höchsten geografischen Punkt des Baugebiets auch die höchsten Häuser stehen." Die neun Meter hohen und 20 auf 20 Meter großen Gebäude stehen am östlichen Rand des Neubaugebiets und würden es förmlich von der Altbebauung abtrennen. "Diese Hochhäuser sind wirklich ein krasses Ende", so der Anwohner. Laut Alois Lachner (CSU) könne man zwar die in Kubusform geplanten Mehrfamilienhäuser nicht grundsätzlich aus dem Plan entfernen, aber über einen andere Ort ließe sich nachdenken. "So decken wir den Bedarf an Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen", sagte der Dritte Bürgermeister Josef Riedl (CSU).

Der andere Hauptkritikpunkt war die Straße, die durch das neugeplante Gebiet führen soll. "Die Verbindung soll nicht als Nord-West-Umgehung dienen, auf der die Autofahrer dann hindurchrasen können. Auf den Plänen erkenne ich keine straßenbaulichen Maßnahmen, um das zu verhindern", so der geladene Anwohner in seinem Vortrag. Der Stadtrat nahm das zur Kenntnis, relativierte aber auch die jetzigen Pläne. Der Zweite Bürgermeister Toni Ried (FW) sagte dazu: "Wir haben noch keine vollendeten Tatsachen geschaffen und werden uns heute auch noch nicht endgültig festlegen. Deswegen haben wir die Bürger ja auch so früh miteingebunden."

Der Bebauungsplan soll zwar in nächster Zeit aufgestellt werden, aber das heißt keineswegs, dass das ganze Gebiet auch sofort bebaut wird. "Die große Planung wird in mehreren Schritten ablaufen, wir haben nicht vor, 500 Menschen auf einen Schlag in Ebersberg neu anzusiedeln", sagte Brilmayer. Der Stadtrat hat beschlossen, sich auf die zwei erfolgsversprechendsten Baupläne zu konzentrieren. Diese sollen gemeinsam mit Architekten und den Bürgern genauer betrachtet und korrigiert werden. "Wir werden uns sowohl mit der Massivität der Ostgebäude, mit der Straßenführung, als auch mit allen anderen Punkten weiterhin befassen", erläuterte der Bürgermeister.

© SZ vom 15.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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