Ebersberg:Warten auf die Abrissbirne

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Das Gebäude aus den Fünfzigerjahren war schon lange sanierungsbedürftig, der aktuelle Wasserschaden hat es nun unrettbar beschädigt. (Foto: Christian Endt)

Das Jugendstadion des TSV ist zu marode für eine Sanierung

Das Ende kam plötzlich, aber nicht unerwartet. Nach einem Wasserschaden vor zwei Wochen, bei dem das gesamte Untergeschoss überflutet wurde, gilt das gut 60 Jahre alte Jugendstadion des TSV inzwischen als nicht mehr sanierbar. Die ganz große Überraschung ist das nicht, die Tribüne genau wie die darunterliegenden Umkleiden sind schon länger in keinem guten Zustand mehr.

"Das hätte alles nachgebessert werden müssen", sagt TSV-Chef Martin Schedo, auch ohne den Wasserschaden seien die Baumängel an dem Ende der 1950er Jahre errichteten Jugendstadion erheblich. Das Mauerwerk sei teilweise derart marode, "da bohrt man wie durch Butter". Auch bei der Tribüne "müsste viel ausgetauscht werden". Besonders an der Dachkonstruktion gebe es viel zu tun, viele der sogenannten Binder, also der tragenden Bauteile, müssten ersetzt werden. Dies habe nun das Gutachten eines Statikers ergeben. Durch den Wasserschaden seien weitere Probleme dazugekommen, die Wände seien "so stark durchfeuchtet, das kriegt man nie wieder richtig trocken", sagt Schedo, somit bleibe nur noch der Abriss.

Zunächst will man beim TSV aber klären, wie dies für den Verein am günstigsten zu erledigen ist. "Wir wollen möglichst viel in Eigenleistung machen", so der TSV-Chef, beim Rest hofft man auf die "Hilfe befreundeter Baufirmen". Am Ende sollen die Tribüne und das Untergeschoss abgetragen und die verbleibende Grube verfüllt werden. Einen Nachfolgebau am Standort schließt Schedo aus, nicht nur aus finanziellen, auch aus logistischen Gründen: "Wir sind ein Sportverein und keine Baufirma." Wichtiger als ein Neubau am Jugendstadion sei für den Verein ohnehin, dass der Waldsportpark endlich saniert wird. Mit diesem Wunsch hat sich der TSV schon öfter an die Stadt gewandt, erst kürzlich habe man den Fraktionen im Stadtrat Ideen eines Planers zukommen lassen.

Auch für Bürgermeister Walter Brilmayer gibt es am Waldsportpark "viel zu tun", wegen anderer Projekte sei dies in den vergangenen Jahren "ein bisschen geschoben worden". Zumindest die Planung wolle man aber heuer angehen, so der Bürgermeister, für 2017 soll dafür Geld in den Haushalt eingestellt werden. Auch Soforthilfe für den Betrieb des Sportplatzes an der Attenberger-Schillinger-Straße stellt der Bürgermeister in Aussicht. Die Stadt werde mit dem TSV besprechen, wie man dort die nach dem Abriss fehlenden Umkleiden und Toiletten ersetzen kann. "Das wird wohl in Richtung Container gehen", sagt Schedo, und auch für die Elektrik der Flutlichtanlage, die zusammen mit den Umkleiden überschwemmt wurde, muss ein neuer Platz gefunden werden.

© SZ vom 22.02.2017 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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