Ebersberg:Vorsichtig optimistisch

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In Ebersberg steht die nächste Runde der Hallenbadsanierung an. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Beim Haushalt hofft der Stadtrat auf positive Überraschungen

Die Kasse stimmt. Dieses Fazit zogen nun die Ebersberger Stadträte bei der Beratung über den Haushalt des aktuellen Jahres. Die Einnahmen haben sich im vergangenen Jahr hervorragend entwickelt; für das laufende Jahr erwartet Kämmerer Wolfgang Napieralla je acht Millionen Euro Einnahmen bei der Einkommen- und der Gewerbesteuer. Zwar werden die städtischen Schulden heuer um eine Million auf 17,7 Millionen Euro steigen und die Rücklagen um zwei Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro sinken. Dank niedriger Zinsen und planmäßig laufender Tilgung sei dies aber beherrschbar, so Napieralla. "Wir hatten schon Jahre, wo wir uns mit dem Haushalt deutlich schwerer getan haben", meinte darum Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU).

Der Meinung waren auch die Vertreter aller Stadtratsfraktionen. "Einen sehr soliden Haushalt" habe die Kämmerei aufgestellt, lobte Florian Brilmayer (CSU). Das Zahlenwerk sei "mit der gebotenen Vorsicht aufgestellt", meinte er mit Verweis auf die Ansätze von Gewerbe- und Einkommensteuer, die deutlich unter den Einnahmen des vergangenen Jahres liegen. "Es ist besser, wenn wir am Jahresende eine positive Überraschung haben als eine negative." Er hoffe, "dass es besser kommt als geplant und wir für die Zukunft etwas zurücklegen können."

Dies sei ja im vergangenen Jahr bereits gut gelungen, sagte Hans Hilger (FW). 2015 habe man deutlich weniger Schulden aufnehmen müssen und auch Grundstücksverkäufe seien nicht nötig gewesen. Er sei optimistisch, dass sich auch 2016 positiv entwickeln werde. "Die Haushaltslage ist sehr erfreulich", sagte Brigitte Schurer (SPD). "Wir werden unseren Aufgaben in Zukunft gerecht werden können."

Von diesen gebe es allerdings einige. Schurer nannte etwa die Sanierung des Hallenbades, für das heuer bereits die Planungen beginnen sollen. Dies sei nicht nur für die Sportler und die Schüler wichtig, sondern auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Dies betonte auch Susanne Schmidberger (Grüne). Der größte Schritt in Richtung Energiewende sei es, wenn man den Wärmeverbrauch des Bades von derzeit immerhin mehr als 80 Megawattstunden pro Jahr deutlich senken könne. Außerdem werde die Stadt so auch ihrer Vorbildfunktion beim Klimaschutz gerecht. Für Florian Brilmayer sind Investitionen in das Bad "das Wichtigste, was wir tun können."

In diesem Jahr werden aber zunächst andere Aufgaben im Vordergrund stehen. Etwa der Abschluss der Sanierung und Erweiterung der Schule in der Baldestraße für insgesamt 2,5 Millionen Euro, der Umbau des Oberndorfer Gemeindehauses für etwa eine Million sowie Investitionen in den Breitbandausbau, was etwa 800 000 Euro kosten wird.

Trotz dieser Aufgaben sei das aktuelle Haushaltsjahr "eine Verschnaufpause" vor den großen Investitionen der kommenden Jahre, sagte Florian Brilmayer. Neben dem Hallenbad seien diese etwa der Neubau der Schulturnhalle in der Floßmannstraße, der Kindergarten Sankt Sebastian und die Sanierung des Waldsportparks - ein Projekt, für das sich die CSU stets sehr eingesetzt hat. Dass das natürlich notwendig sei, aber vielleicht nicht ganz oben auf die Prioritätenliste gehöre, sagte Schurer. Wichtiger seien in den kommenden Jahren andere Dinge: etwa mehr bezahlbarer Wohnraum. Die Stadt solle deshalb den Bau von Geschosswohnungsbau fördern. Schließlich solle Ebersberg auch attraktiv bleiben "für alle, die nicht so begütert sind, dass sie sich ein Einfamilienhaus leisten können."

Der Bürgermeister zeigte sich überzeugt, dass man sicher einen Konsens finden werde: "In Ebersberg geht viel voran, das ist das Verdienst aller, die hier sitzen und immer sehr konstruktiv gearbeitet haben." Dieses gute Arbeitsklima "ist die entscheidende Grundlage dafür, dass man etwas schafft." Die Verabschiedung des aktuellen Haushaltes scheint Brilmayer recht zu geben: Das Zahlenwerk wurde einstimmig angenommen.

© SZ vom 18.03.2016 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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