Ebersberg:Von wegen Waldesruh

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Ebersberger Waldmuseum und Förderkreis ziehen eine gute Bilanz des vergangenen Jahres

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Der Wald gilt romantisch veranlagten Menschen ja als Inbegriff von Ruhe und Einsamkeit - das Gegenteil ist der Fall beim Ebersberger Museum für Wald und Umwelt. Dieses war im vergangenen Jahr nämlich sehr gut besucht, wozu auch die Sonderausstellung des Förderkreises des Museum (FÖK) einen großen Anteil beigetragen hat. Im Umwelt-, Sozial- und Kulturausschuss des Ebersberger Stadtrates zogen Museumsleiterin Ines Linke und FÖK-Vorsitzender Hans Vollhardt nun eine positive Bilanz des abgelaufenen Jahres.

Insgesamt rund 9000 Besucher kamen 2016 ins Waldmuseum. Für die vom FÖK veranstaltete Ausstellung "Abfall - Rohstoff von morgen", die bis Mitte des Jahres zu sehen war, interessierten sich 1950 Personen. Ein Erfolg, nicht nur für die Ausstellungsmacher, befand Vollhardt. Denn die gute Besucherzahlen zeigten, dass "die Problematik der Vermüllung der Erde" von vielen Menschen als eine solche wahrgenommen werde. Und Anstoß gegeben habe, gegen das Problem vorzugehen. So hatte die Ehrenamtsagentur Schwungrad anlässlich der Ausstellung das Angebot eines "Repair Cafés" ins Leben gerufen, wo man alte Geräte reparieren lassen kann, statt durch Wegwerfen die Müllberge weiter zu erhöhen. Gut angenommen wurde das Angebot auch bei Kindern und Jugendlichen, wie Linke erläuterte. Denn die Ausstellung passe sehr gut zum Lehrplan der Grundschulen, wo das Abfallproblem ebenfalls behandelt werde.

Ohnehin sind die meisten Besucher des Museums und der Umweltstation Kinder und Jugendliche unter 13 Jahren, Schulklassen machen etwa 50 Prozent aller Museumsgäste aus. Etwa ein Drittel der Besucher sind Familien, diese nutzen vor allem die Programmveranstaltungen. "Unsere Hauptzielgruppe sind Kinder und Schulklassen", so die Museumschefin.

Damit das Museum auch weiter attraktiv bleibt, gab es im vergangenen Jahr eine Umfrage zu künftigen Konzepten und Ausstellungen. Dabei wünschten sich die meisten Befragten mehr zum Thema "Natürliche Lebensgrundlagen" zu erfahren, auch heimische Tierarten stehen hoch im Kurs, genau wie der Schwerpunkt "Natur als Vorbild" wie etwa in der Bionik.

Sowohl Linke wie Vollhardt betonten die gute Zusammenarbeit zwischen Museumsleitung und FÖK in den vergangenen eineinhalb Jahren. "Wir sind sehr froh, dass sie hierher gefunden hat", lobte Vollhardt die 2014 eingestellte Museumschefin. Diese gab das Lob zurück, die Zusammenarbeit mit dem FÖK sei "sehr konstruktiv", sie freue sich auf viele gemeinsame Projekte. Das nächste startet bereits Ende März, dann wird die neue Sonderausstellung "Denkmäler im Wald" zu sehen sein, die sich etwa mit Römerstraßen oder Hügelgräbern beschäftigt, dazu passend steht der Museumstag heuer unter dem Motto "Spurensuche".

Lob gab es auch aus dem Gremium, der FÖK sei ein gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, befand Bürgermeister Walter Brilmayer. Für Marina Matjanovski (CSU) zeigte die Präsentation, dass man mit Linke eine richtige Entscheidung getroffen habe. Und Rosemarie Will (Grüne) sagte, das Museum sei mit seiner "unheimlichen Lebendigkeit" nicht nur "ein wichtiger Teil der Stadt geworden" sondern auch "weit über die Grenzen Ebersbergs hinaus bekannt".

© SZ vom 09.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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