Ebersberg:Volkslieder und Psalmen

Lesezeit: 2 min

Zeigen beim Elternkonzert, was sie können: Die Mitglieder des Kinder- und Jugendchores Cantores iuvenes. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Kinderchor der Stadtpfarrkirche feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem Konzert

Von Anna Weininger, Ebersberg

Wenn d'Elefanten gegen die Mäuse Fußboi spielen, kommt Nostalgie auf: Das bayerische Kinderlied "Sepp, Depp, Hennadreck" der Biermösl Blosn ist mittlerweile zum Klassiker mutiert. Ein Spaß-Garant für diejenigen, die es singen und für das Publikum immer wieder nett anzuhören. Zum zehnten Elternkonzert des Kinder- und Jugendchors Cantores iuvenes Santi Sebastiani im Pfarrheim holte der Ebersberger Chorleiter und Kirchenmusiker Markus Lugmayr Klassiker wie die der Biermösl Blosn wieder raus.

Zeigen, was man kann - das ist das Ziel des Elternkonzerts und deshalb auch gerade für die Kleinsten im Chor ein besonderes Event. Die 7-jährige Maresa ist eine der jüngsten im Kinderchor. Fleißig liest sie im Konzert schon den Notentext mit. Das falle ihr nicht schwer, sagt sie, denn sie sei die beste "Leseratte" in der ersten Klasse. Am besten hat ihr am Konzert die Zugabe gefallen - "Bona nox", von Wolfgang Amadeus Mozart, erzählt sie, "wegam 'scheiß' ins Bett, dass kracht'". Und damit dürfte sie nicht die einzige im Chornachwuchs sein. "So lustige Stücke braucht man, um die Kinder bei der Stange zu halten", meint Margarete Schwarz, ehemaliges Chormitglied und Mitorganisatorin der Elternkonzerte.

Markus Lugmayr hat mit seinen Sprösslingen ein vielseitiges Programm auf die Beine gestellt, einen Streifzug durch zehn Jahre Konzertgeschichte. Von bayerischen Volksliedern bis hin zu einem doppelchörigen Psalm von Heinrich Schütz, den sein Jugendchor beim letzten Kirchenkonzert in der Pfarrkirche gemeinsam mit dem Kirchenchor bereits in größerem Rahmen aufführte.

Anlässlich des Jubiläums wurde der Ebersberger Sängernachwuchs von ehemaligen Chormitgliedern unterstützt. Margarete Schwarz, die gemeinsam mit Lugmayr vor zehn Jahren das Elternkonzert ins Leben gerufen hatte, hat nun nach einigen Jahren Absenz viele der Ehemaligen für das Konzert zusammengetrommelt und auf die Bühne gebracht.

Dass Cantores iuvenes kein gewöhnlicher Kinder- und Jugendchor ist, wird einem im Elternkonzert immer wieder vor Augen geführt. Ob traditionelle Volksweisen, geistliche Stücke oder einfachste Kinderlieder wie "Der Kuckuck und der Esel" (arrangiert von Margarete Schwarz): Das Programm ist ein anspruchsvoller Hörgenuss. Das liegt ganz besonders an der guten Stimmbildung der Kinder und Jugendlichen und der zumeist astreinen Mehrstimmigkeit. Kein Wunder: Alle zwei Wochen üben die Ebersberger Spatzen zusätzlich zur Chorprobe in getrennten Stimmproben. Und so durften sie sich in den letzten zehn Jahren immer wieder auch an schwierigere Stücke wagen wie den finalen "Chor der Janitscharen" aus der Mozart-Oper "Entführung aus dem Serail".

Der treueste Begleiter in zehn Jahren Elternkonzert war neben Lugmayr und Schwarz der Ebersberger Hans Orterer, der die Chorkinder und Jugendlichen seit ihren Konzertanfängen am Klavier begleitet und das Tempo vorgibt. Beim Jubiläumskonzert lässt er es sich nicht nehmen im "Irish Blessing" mit seiner Erzählerstimme auch als Melodramator in Erscheinung zu treten. Traditionsgemäß gibt es im Liederabend der Cantores iuvenes dann noch den üblichen Lehrerpart, in dem Margarete Schwarz und Markus Lugmayr selbst ans Solistenpult treten.

Unter dem Motto der Südtiroler Weise "Gott hat alles Recht gemacht" schickt der Ebersberger Chornachwuchs am Ende des Konzerts die zufriedenen Eltern und Geschwister ans sommerliche Grillbuffet, an dem das Jubiläum schließlich in lockerer Runde kulinarisch besiegelt wurde.

© SZ vom 27.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: