Ebersberg:Urlaubs-Welle

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Weil es in vielen Lieblingsreiseländern der Landkreisbürger nicht mehr sicher ist, verzeichnen die Reisebüros einen Trend zur Kreuzfahrt

Von Cindy Wersche

EbersbergWer die Faschingsferien nicht zum Skifahren nutzt, sondern Urlaub in der Sonne machen will, hat es bei der Auswahl des Ziels nicht leicht. Auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes werden derzeit 25 Reise- und Teilreisewarnungen aufgelistet, die fast ausschließlich terroristisch bedingt sind. Natürlich bleiben da immer noch viele Länder übrig, in denen Touristen sicher sind. Die Reisebüros im Landkreis stellen dennoch ein verändertes Buchungsverhalten bei ihren Kunden fest.

Die Nachfragen für Reisen nach Nordafrika, Tunesien, Ägypten und Co sind im vergangenen Jahr drastisch zurück gegangen, sodass selbst unschlagbare Angebote die Urlauber kaum noch locken können. Vor allem Familien mit Kindern präferieren ein Urlaubsland, in dem man sich keine Gedanken um eine mögliche Gefahr machen muss. "Es darf gerne nach wie vor der Badeurlaub außerhalb Europas sein, solange man sich sicher fühlt", heißt es von der "Reiseecke Ebersberg". Außerdem seien dieses Jahr die spanischen und griechischen Ziele sehr beliebt. Aber auch nach Angeboten in der Türkei werde weiterhin gefragt, berichtet das Reisebüro Binder in Grafing. Bei "TUI Travelstar RT Reisen Ebersberg" registriert man hingegen auf Grund der aktuellen Situation in Istanbul momentan keine Nachfragen für diese Stadt. Der Trend geht dafür laut aller Reisebüros immer mehr zum Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff, welcher inzwischen auch das junge Publikum anspricht. "Der Trend entwickelt sich schon seit zehn Jahren, aber noch nie war die Nachfrage so groß. Das liegt einerseits an der Art des Reisens und andererseits an der Vielfältigkeit der Schiffe, bei denen für Jedermann und für jeden Geldbeutel etwas dabei ist", berichtet das Reisebüro Binder. Die Mischung aus der Schifffahrt und den Landgängen macht es also aus. Das Gute sei nun, so die Einschätzung aus der "Reiseecke Ebersberg", dass man spontan Städte mit akuter Terrorgefahr auslassen und in einer anderen Stadt ankern könne, sofern dies möglich sei.

Spontanität beweisen müssen auch die Urlauber, sollte es in ihrem Urlaubsland zu einer Reisewarnung durch das Auswärtige Amt kommen. Die Reisen können dann umsonst umgebucht oder storniert werden, sodass der Urlauber nicht auf seinen Kosten sitzen bleibt.

© SZ vom 08.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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