Ebersberg:Umbauen, anbauen, aufstocken

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Die VDK-Siedlung liegt östlich der Ebersberger Kreisklinik. So sieht es dort aus, wenn man von der Wildermuthstraße aus in Richtung Osten blickt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Planungsentwurf für die Ebersberger Siedlung "Westliche Ulrichstraße II" liegt vor. Die Bürger haben jetzt vier Wochen Zeit, sich zum dem Vorhaben zu äußern

Von Annalena Ehrlicher, Ebersberg

Momentan bietet die VDK-Siedlung östlich der Ebersberger Kreisklinik noch ein recht homogenes Bild. In der Nachkriegszeit entstanden, sind die Grundstücke großzügig bemessen. Die eingeschossigen Anbauten wurden aufgestockt, wobei das Typische an der Siedlung die gleichmäßige Anordnung und die großen Südgärten ausmacht. "Die Wohnbedürfnisse haben sich seit der Nachkriegszeit allerdings geändert", sagte Architekt Peter Voith, dessen Büro von der Stadt beauftragt wurde, einen Planungsentwurf für den Bebauungsplan des Gebietes "Westliche Ulrichstraße II" zu erstellen. Der Auslegungsbeschluss von Voiths Planungsentwurf wurde nun in der Sitzung des Technischen Ausschusses verabschiedet. In den kommenden vier Wochen haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich zu den Plänen zu äußern.

"Die Gärten sind heute nicht mehr so genutzt wie früher, wegen des höheren Verkehrsaufkommens", sagt Voith. Möglich gemacht werden solle in dem Gebiet eine "sinnvolle Nachverdichtung". Das Baugebiet grenzt im Westen an die Pleininger-straße, im Norden an die Bürgermeister-Eichberger-Straße und im Süden an die Wildermuthstraße und ist somit in Ebersbergs Zentrum gelegen. Der neue Bebauungsplan soll die Möglichkeiten offenhalten, an ein bereits bestehendes Haus anzubauen. Eine Alternative wäre, das Haus abzureißen und einen größeren Neubau auf das entsprechende Grundstück zu setzen. Der Planungsentwurf des Architekturbüros sieht vor, an die aktuelle Baulinie heranzubauen, die vorderen Gärten jedoch von Fahrzeugen frei zu halten.

Eine mögliche Neuerung, die das Straßenbild deutlich verändern würde, ist folgende: Momentan ist die Bebauung zweigeschossig mit sehr flachen Satteldächern - auf drei Geschosse aufzustocken "ist aber durchaus möglich", so Voith. "In einer Übergangsphase müsste man eine heterogene Optik erdulden und zu irgendeinem Zeitpunkt würde sich die Siedlung dann voraussichtlich verdichtet dreigeschossig darstellen", fügte er hinzu.

Philipp Goldner von den Ebersberger Grünen begrüßte den Versuch, die Einheitlichkeit der Siedlung zu erhalten: "Die Garagen-Situation in der Siedlung ist sowieso etwas Besonderes - aber so wird es einheitlich und gefällt mir gut", sagte er. Auch Gerd Otter (Freie Wähler) hält die Lösung für einen "guten Kompromiss". Besonders lobenswert fand er, "dass wir heute den ursprünglichen Zweck der Siedlung - nämlich barrierefreies Wohnen - zeitgemäß realisieren können."

Auch wenn möglicherweise nicht alle glücklich seien mit der Lösung - der Zweite Bürgermeister Toni Ried (Freie Wähler) ist von der Abstimmung ausgeschlossen, da er persönlich betroffen ist - sei doch ein "Mehrwert für alle Grundstücksbesitzer drin.

© SZ vom 14.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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